Jobbörse gegen Personalmangel in Gastronomie

Mit eigenen Jobbörsen will das Arbeitsmarktservice (AMS) gegen den Personalmangel in der Gastronomie vorgehen. Steiermarkweit sind zu Beginn der Sommersaison fast 900 Stellen noch unbesetzt.

Koch dringend gesucht, wir suchen Servicekraft - solche Stellenanzeigen gibt es in der Gastronomie derzeit zur Genüge. Es fehlt an Fachkräften, immer noch sind in diesem Bereichen steiermarkweit 876 Stellen unbesetzt.

Zwei Seiten

Mit Beginn der Sommersaison sind die heimischen Gastronomie- und Hotelbetriebe wieder gefordert - der Arbeitskräftemangel ist ein großes Problem, so AMS-Chef Karl-Heinz Snobe: „Es geht auf der einen Seite die Zahl der Gastro-Arbeitskräfte, die bei uns arbeitslos sind, zurück, und auf der anderen Seite nimmt die Zahl der offenen Stellen im Tourismus und in der Gastronomie deutlich zu.“

Jede offene Stelle soll „gut bedient werden“

Bereits in der Wintersaison vermittelte das AMS Steiermark laut eigenen Angaben 1.200 Menschen - mehr als 1.000 davon in andere Bundesländer: "Wir haben den Auftrag, jede offene Stelle in Österreich gut zu bedienen, haben aber natürlich Interesse, dass die steirischen Tourismusregionen, und da gehört mittlerweile auch Graz im Sommer dazu, sehr gut bedient werden. Deshalb setzen wir auch mit Jobbörsen eigene Akzente.“

Einstellzusagen nur noch für zwei Monate

Eine dieser Jobbörsen findet am Mittwoch in der Grazer Messe statt, so Snobe: „Wir werden dort mehr als 50 Betriebe zur Verfügung haben, die hunderte Jobs anbieten können, und wir hoffen, dass viele Menschen dieses attraktive Angebot auch annehmen.“ Außerdem halte man - sofern möglich - Arbeitssuchende an, im Gastro-Sektor Fuß zu fassen, und Einstellzusagen werden nur noch für zwei Monate berücksichtigt - wer etwa in vier Monaten in die Saison geht, muss in der Zwischenzeit arbeiten: „Wir müssen sie vermitteln, sie müssen einen zumutbaren Job annehmen. Wenn sie das nicht tun, müssen wir ihnen leider das Arbeitslosengeld verwehren.“

Saisonkontigent bei fehlender Arbeitserlaubnis

Für Menschen aus einigen osteuropäischen Ländern aber auch aus manechen EU-Ländern wie etwa Kroatien ist es immer noch schwer anzuheuern - ihnen fehlt die Arbeitserlaubnis. 90 steirische Stellen sind von großen bürokratischen Hürden aber ausgenommen: Es handelt sich dabei um das sogenannten Saisonkontingent, das die Bundesregierung mit 1. Mai freigab. Das ist laut Snobe in den Augen vieler Gastronomen aber eine zu geringe Zahl.

27 Berufe stehen in Österreich auf einer Liste der sogenannten „Mangelberufe“, 2017 waren es nur elf - für Betriebe bestimmter Sparten wird es also immer schwieriger, Fachkräfte zu finden. Das steirische AMS ortet dringenden Handlungsbedarf - mehr dazu in Zu wenig Fachkräfte: AMS ortet Handlungsbedarf (8.1.2018).

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