Hygiene-Studie: Grazer untersuchten Sandkisten

Wie hygienisch sind Sandkisten auf Spielplätzen – dieser Frage ging Franz Reinthaler vom Grazer Hygieneinstitut in einer Studie nach. Durch Katzen- und Hundekot können Erreger entstehen, die für den Menschen meist ungefährlich sind.

Franz Reinthaler führte mit seinem Team vom Grazer Hygieneinstitut eine Studie durch, die sich mit der Hygiene auf den steirischen Spielplätzen und besonders mit jener in den Sandkisten, beschäftigte.

Verunreinigung durch Glasscherben oder Tiere

Für die Studie wurden 50 Spielplätze untersucht, so Reinthaler: „Unabhängig von der Frage über die Hygiene ist es ganz wichtig darauf hinzuweisen, dass Sandspielplätze für Kinder ganz wichtig sind. Auf der anderen Seite muss man auch wissen, dass diese Sandspielplätze verunreinigt sein können. Da geht es um Verunreinigungen, die sichtbar sind, wie Glasscherben, aber es gibt auch Situationen, wo wir mit Krankheitserregern rechnen müssen, vor allem bei Spielplätzen, wo Hunde und Katzen Zugang haben.“

Erreger in Sand durch Kot

Wenn Hunde und Katzen ihr „Geschäft“ in der Sandkiste erledigen, dann kann es passieren, dass Erreger dabei sind, die den Menschen krank machen. Solche Erreger sind zum Beispiel der Hunde- oder Katzenspulwurm: „Wenn diese Eier ausgeschieden werden, sind sie nicht sofort infektiös, die brauchen zwei bis drei Wochen in der Luft, bis sie heranreifen. In der Zwischenzeit zersetzt sich der Stuhl, dann sieht man nicht mehr den Katzenstuhl im Sand, sondern da sind dann nur mehr die Eier vorhanden, die man nicht sieht. Und wir wissen, dass alle Kleinkinder den Sand in den Mund nehmen und damit können sie Eier in den Mund nehmen.“

Kinder in Sandkiste

APA/Teresa Zoetl

Infizieren sich Kinder, verläuft die Krankheit meist harmlos, in seltenen Fällen kann es aber auch zu Erkrankungen kommen. Deshalb rät Rheinthaler zu Bluttests, sollten Kinder nach einem Spielplatzbesuch grundlos übermütig oder vielleicht sogar aggressiv sein.

Zitronenmelisse in Knittelfelds Sandkisten

Besonders engagiert in Sachen saubere Sandkiste ist die Stadtgemeinde Knittelfeld in der Obersteiermark: Mindestens ein Mal pro Woche werden die Sandkisten kontrolliert, so Gemeinderat Klaus Wallner: „Im Speziellen sind die Mitarbeiter des Bauhofes damit befasst, sich das anzusehen. Wir haben auch schon Versuche gemacht, Zitronenmelisse dem Sand beizumengen, dass die Tiere von Haus aus nicht in die Kisten gehen.“ Die Zitronenmelisse wird übrigens in Granulatform - gleich wie der Sand in den Sandkisten - alle zwei Jahre ausgetauscht.

Für die Kinder gibt es auch eigene Workshops, in denen sie sich mit dem Thema Hygiene am Spielplatz beschäftigen, so Projektleiterin Amra Haller: „Es gibt den Kindergemeinderat in Knittelfeld, die nehmen sich jedes Jahr Themen vor, die ihnen wichtig sind. Dieses Jahr ist es eben die Sauberkeit auf Spielplätzen. Kinder werden im Sommer öfter auf Spielplätzen unterwegs sein und Menschen ansprechen und ihnen erklären, dass dieser Bereich sauber bleiben sollte.“

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