Übung: Erzberg wird zu Katastrophengebiet

Bis Sonntag wird der Erzberg Schauplatz einer großangelegten EU-Katastrophenschutzübung: Hunderte Spezialisten sollen gemeinsam zahlreiche Verschüttete nach einem Erdbeben retten.

Mit Hilfe von Spezialisten aus Litauen, Griechenland und Slowenien wird bei der europäischen Großübung „ModEX“ auf dem Erzberg für den Ernstfall geübt. Das Szenario: Nach einer Serie von Erdbeben mit einer großen Anzahl an Verschütteten sind die lokalen Behörden überfordert und wenden sich mit der Bitte um Unterstützung an die EU.

„Ab 14.00 Uhr werden ein griechisches und ein litauisches Verschüttetensuchteam eintreffen und ein slowenisches Höhlenrettungsteam - gleichzeitig wird ja in einer Höhle ein Forscher vermisst“, so Organisationsleiter Helmut Kreuzwirth vom Referat Katastrophenschutz des Landes Steiermark. Auch ein französisches Drohnenteam und ein technisches Assistenzteam aus Rumänien würden die internationalen Teams unterstützen, so Kreuzwirth.

Üben für den Ernstfall

Rund 230 Personen üben die Zusammenarbeit, um sich auf mögliche gemeinsame Einsätze vorzubereiten, „wenn also die EU zur Entscheidung kommt, bei Erdbeben oder Hochwasserkatastrophen in Drittländern solche Teams zu entsenden“, sagt Kreuzwirth.

Im Ernstfall werde das von einem Informations- und Koordinationszentrum in Brüssel aus koordiniert: „Man muss sich das so vorstellen wie unsere steirische Landeswarnzentrale, nur ein bisschen größer“, meint der Organisationsleiter. Die Übung auf dem Erzberg wird von einer 60-köpfigen Übungsleitung abgewickelt.

Übung im fiktiven Land „Modulistan“

Für eine noch realistischere Übungsannahme wurde ein fiktives Land namens „Modulistan“ erfunden. In der obersteirischen Kaserne St. Michael wird die Grenze zu „Modulistan“ simuliert - an dieser Stelle werden auch Grenzkontrollen durchgeführt. Vier Tage lang dauert die Übung. Geprobt wird dort vermutlich aber nicht zum letzten Mal, denn das Trainingsgelände auf dem Erzberg soll zu einem internationalen Ausbildungszentrum für Verschüttetensuche ausgebaut werden.

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