100.000 besuchten Designmonat Graz

Eine zufriedene Bilanz haben die Organisatoren des Designmonat Graz 2018 gezogen: Innerhalb von 30 Tagen wurden 100.000 Besucher gezählt. Es war heuer die zehnte Designmonat-Ausgabe.

358 Unternehmen und Designlabels konnten beim zehnten Designmonat ihre Produkte und Projekte in allen Facetten zeigen, heißt es von Creative Industries Styria (CIS) und allen beteiligten Projektpartnern. Innerhalb von 30 Tagen gab es mehr als 120 Events, Präsentationen, Workshops, Ausstellungen und Führungen, nicht nur in Graz, sondern auch außerhalb der Landeshauptstadt.

Graz als Schmelztiegel der Kreativwirtschaft

Der diesjährige Designmonat war laut den Veranstaltern internationaler und ließ eine stärkere Präsenz im öffentlichen Raum erkennen. Auch über die Grenzen hinaus sei der Auftritt viel beachtet gewesen - Graz sei einmal mehr zum „Melting Pot“ der Kreativwirtschaft geworden, so die Organisatoren.

Deutlich wurden die hervorragende Vernetzung der Stadt in alle Welt und der Austausch in der Kreativszene, so CIS-Geschäftsführer Eberhard Schrempf: Es gab zum Beispiel Designbeiträge aus der chinesischen Zehn-Millionen-Einwohner-Metropole Wuhan, aber auch aus den Niederlanden, Montreal und Mexico in den unterschiedlichsten Showcases und Ausstellungen im Joanneumsviertel und im Designforum Steiermark. Für Eberhard Schrempf ist der Designmonat nach zehn Jahren angekommen.

Neue Designausstellung aus den Niederlanden

Der Designmonat 2018 ist zwar zu Ende, Design kann aber nach wie vor erlebt werden: „We are here now!“ nennt sich die laufende Ausstellung im Designforum bei der sich Designer aus den Niederlanden in ihren Werken mit sich selbst, ihrer Arbeit und ihrer Umwelt auseinandersetzen. „Auf der einen Seite sind es Recycling- und Abcyclingprojekte, die sehr gute Lösungen zu Verbesserung der Welt bringen, zu einer besseren Lebensqualität, aber im Sinne der Nachhaltigkeit auch Verantwortung übernehmen. Verantwortung für den Fußabdruck, den auch Designer verantworten müssen, wenn sie neue Produkte entwickeln“, so Schrempf.

Ausstellung We are here Now Designforum

www.herenow.nl

Designer entwerfen Kleidung für Obdachlose

Als Beispiel nennt Schrempf die Sheltersuite: „Das ist ein Outfit für Homeless-People, also Leute die mehr oder weniger auf der Straße leben. Ein Modedesigner bekam mit, dass der Vater eines Freundes, der obdachlos ist, erfroren war. Daraufhin hat der Designer gesagt, er wolle damit aufhören, T-Shirts und Jeans zu designen und wolle sinnvolle Dinge machen. Dann hat er begonnen, für diese Leute spezielles, praktisches Outfit zu entwickeln, das im Winter warm und am Leben hält. Das zeichnet all diese Designer aus, die hier ausstellen und sagen, wir sehen ein Problem, wir haben eine Lösung, und wir bieten eine Lösung für dieses Problem an.“

Schweißnähte von Gefängnisinsassen für Fahrräder

In so gut wie allen Stücken wird aus Altem Neues gemacht - sei es jetzt ein Teppich aus Stoffresten, seien es neu gebrannte Ziegel aus Bauschutt oder Ziegel aus Haushaltsmüll. Die Frage der Nachhaltigkeit begegnet einem auch bei einem Fahrrad, für dessen Herstellung Schweißnähte gebraucht wurden, die Gefängnisinsassen in einem niederländischen Gefängnis beherrschen müssen, um eine Meisterprüfung abzulegen.

Ausstellung We are here Now Designforum

www.herenow.nl

Wer seine Bankomatkarte dabei hat, kann sich vom Getränkeroboter „Sam“ ein Stamperl servieren lassen, ein Schlafroboter wiederum hilft bei Schlafproblemen. „We are here now!“ zeigt, wie sich Design mit gegenwärtigen Entwicklungen beschäftigt, sie aufgreift und in den Alltag integriert. Wer in die niederländischen Designzugänge eintauchen will, kann das bis 16. Juni im Designforum tun.

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