Arbeiterkammer startet leistbare Nachhilfe

Jedes vierte Schulkind in der Steiermark benötigt Nachhilfeunterricht - die Kosten belasten das Familienbudget. Die AK Steiermark startet nun ein Pilotprojekt, um leistbare Nachhilfe inklusive Freizeitbetreuung anzubieten.

9,8 Mio. Euro geben Eltern heuer für den Nachhilfeunterricht ihrer Kinder alleine in der Steiermark aus; hinzu kommen pro Haushalt durchschnittlich 1.000 Euro, die für die Betreuung der Kinder während der Sommerferien ausgegeben werden - Summen, die die Eltern von mindestens 4.000 steirischen Kindern nicht aufbringen können, zeigt eine aktuelle Studie der Arbeiterkammer.

„AKtiv lernen“

In den letzten beiden Ferienwochen bietet die Arbeiterkammer deshalb eine günstige Kombination aus Nachhilfe und Freizeitprogramm an, die sich „AKtiv lernen“ nennt.

Lernen, Tanzen, Fotografieren

Gemeinsam mit der Volkshochschule Steiermark wird für Kinder von Mitgliedern der Arbeiterkammer professionelle Lernbetreuung in Mathematik, Deutsch und Englisch angeboten, in Kombination mit abwechslungsreicher Freizeitgestaltung wie Tanz und Fotografie, sagt AK-Bildungsexpertin Alexandra Hörmann.

Schüler beim Schreiben

dpa/A3397 Gero Breloer

„Eindeutig kommt immer wieder hervor, dass sich die Eltern eine bestmögliche Lernbetreuung wünschen, in einem vertrauensvollen und angenehmen Rahmen, mit guten Lerntipps. Die Eltern wünschen sich aber auch, dass die Kinder über die Ferien gut betreut sind, vor allem berufstätige Eltern - die haben es besonders schwer, diese neun Wochen zu überstehen. Daraus haben wir unser Konzept entwickelt“, so Hörmann.

Kosten von 50 Euro pro Kind und Woche

200 Plätze stehen für Kinder der Neuen Mittelschule und der AHS Unterstufe zur Verfügung. 45.000 Euro investiert die AK in das Projekt - so liegen die Kosten pro Kind und Woche bei 50 Euro. Laufen die beiden Wochen erfolgreich, will die Arbeiterkammer an die Politik heran treten und einen flächendeckenden Ausbau fordern.

Gemeinschaft muss Eltern unterstützen

Der Präsident der steirischen Arbeiterkammer, Josef Pesserl hält das Pilotprojekt „AKtiv lernen“ für längst überfällig, „weil wir sehen, dass fast die Hälfte der Eltern sagt, dass die Nachhilfe für sie eine unglaubliche, finanzielle Belastung ist, und sie sind damit auch psychisch belastet“.

Außerdem würden viele Kinder gar keine Nachhilfe erhalten, obwohl sie sie brauchen würden - die Eltern könnten sie schlichtweg nicht bezahlen, sagt Pesserl: „Ich denke, es ist schon die Aufgabe der Gemeinschaft, diese Eltern zu unterstützen.“

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