Auf Polizisten losgefahren: Chauffeur vor Gericht

Ein Chauffeur hat sich am Mittwoch vor dem Grazer Straflandesgericht u.a. wegen versuchter schwerer Körperverletzung verantwortet. Vor dem Akademikerball soll er einen Polizisten angefahren haben.

Passiert ist der Vorfall im Rahmen einer Sicherheitsüberprüfung an einem Kontrollpunkt anlässlich des Akademikerballs am 20. Jänner. Nun muss sich der 50-Jährige wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt und versuchter schwerer Körperverletztung verantworten: „Ich habe nicht gesehen, dass ein Polizist ein Haltezeichen gegeben hat“, beteuerte der Angeklagte bei der Verhandlung am Mittwoch. Sein Verteidiger beantragte einen Freispruch: Es gäbe widersprüchliche Angaben zum Unfallhergang.

Unfallhergang noch unklar

Der angefahrene Polizist etwa bestätigte erneut die Aussage, die er bei der Polizei kurz nach dem Vorfall gemacht hatte: Er habe geglaubt, das Auto halte an - daher wollte er auf die Beifahrerseite gehen. Als er bemerkte, dass der Chauffeur doch weiterfuhr, sprang er zurück.

Der Polizist wurde vom Fahrzeug am linken Bein und vom Außenspiegel am Helm getroffen, den er an seiner Schutzausrüstung auf der Brust montiert hatte - man habe dem Fahrer auch nachgeschrien: „Halt“ - zumindest einmal, so die Aussage des Polizisten vor Gericht.

Widersprüchliche Aussagen

Weder der Angeklagte, noch die beiden Zeugen, die im Dienstauto der Stadt mitfuhren, hätten ein Anstoßen beim Außenspiegel bemerkt und auch Halt-Rufe wurden nicht wahrgenommen. Man sei im Schritttempo weitergefahren. Der Polizist, der verletzt wurde, gab jedoch an, dass das Auto zügig angefahren sei.

Da der angeklagte Chauffeur nichts Ungewöhnliches wahrnahm, fuhr er bis zum Eingang des Grazer Congresses weiter und lies die Mitfahrer dort aussteigen. Auch an dieser Stelle, die sich maximal 100 Meter nach dem Unfallort befindet, wurden keine Rufe der Beamten wahrgenommen, so die Insassen des Autos. Eine Zeugin blieb der Verhandlung entschuldigt fern.