Steirische Unternehmer überwiegend für EU

Für 87 Prozent der steirischen Unternehmer ist die Europäische Union wichtig - das hat eine Umfrage der steirischen Wirtschaftskammer ergeben. Diese wurde durchgeführt, da die Steiermark bald den Vorsitz in der EU übernimmt.

Am 1. Juli übernimmt Österreich zum dritten Mal nach 1998 und 2006 für ein halbes Jahr den Vorsitz in der EU - mehr dazu in Steirische Rolle in der EU-Ratspräsidentschaft (21.6.2018). Kurz vor dieser Übernahme führte die steirische Wirtschaftskammer eine Umfrage unter steirischen Unternehmern über ihre Einstellung zur EU durch.

EU für steirische Wirtschaft sehr wichtig

An der Umfrage beteiligten sich 300 Unternehmer - 87 Prozent davon sagten aus, dass die EU aus wirtschaftlicher Sicht „sehr wichtig“ oder „wichtig“ ist. „Ich glaube, dass ist das Zeichen dafür, dass die steirische Wirtschaft natürlich international sehr stark vernetzt ist - am stärksten natürlich in den europäischen Raum und es zeigt auch, dass die Steirer auch diese Chancen erkannt haben hier mit unseren Nachbarländern im europäischen Verbund geschäftliche Verbindungen aufzubauen“, so Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk.

Jeder sechste steirische Unternehmer hat demnach auch die Erweiterung der EU in den Osten und Südosten Europas genutzt, um seine Geschäftsbeziehungen zu intensivieren. Vor allem die unmittelbaren Nachbarländer Slowenien, Ungarn und Kroatien sind hier für die steirischen Unternehmer von besonderer Bedeutung.

„Weniger Bürokratie ist mehr Effizienz“

Die Vertretung wirtschaftlicher und österreichischer Interessen wird derzeit allerdings nur mit einem „befriedigend“, also durchschnittlich, beurteilt. Für den steirischen Wirtschafskammer-Präsidenten liegt ein Grund darin, dass Österreich sehr oft bei der Umsetzung von EU-Richtlinien noch zusätzliche Vorgaben einbaut, die zu mehr Bürokratie führen.

„Es darf bei uns immer ein bisschen mehr sein, auch ein bisschen die Musterknaben und Musterschüler zu sein - ich glaube hier braucht man wieder das Augenmaß. Weniger Bürokratie ist am Ende des Tages auch mehr Effizienz“, betont Herk. Als Beispiel dafür nennt Herk, der gerade in Brüssel war, die Allergen-Verordnung: Während bei uns in Speisekarten beinahe zu allen Speisen die Allergene angeführt sind, ist diese detaillierte Auflistung in der belgischen Gastronomie nicht notwendig.

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