Weiz baut Handelszentrum in der Innenstadt

Die Stadt Weiz will den Handel von der grünen Wiese zurück ins Zentrum holen. Im Herbst beginnen die Bauarbeiten für ein neues Handelszentrum in der Innenstadt. Das bestehende Europacenter wird revitalisiert und ausgebaut.

Die oststeirische Stadt Weiz ist stark geprägt von den drei Kernbereichen Elektro- und Bauindustrie sowie Autozulieferung. Der Handelsbereich wurde zunehmend an die Stadtgrenze, auf die grüne Wiese, verlagert, was sich aber wieder ändern soll. Mit dem Projekt neues Handelszentrum will die Stadt Weiz dem Innenstadtsterben den Kampf ansagen.

Baubeginn ist nach dem Sommer, im Herbst 2019 soll das neue Handelszentrum eröffnet werden.

Region und Innenstadt stärken

Der Handel muss wieder zurück in die Stadt - das ist das Ziel von Bürgermeister Erwin Eggenreich. Mehr als zehn Jahre lang habe man um dieses Projekt gekämpft: „Es ist natürlich wichtig, dass das Geld auch in der Region ausgegeben wird. Das erhoffe ich mir, dass die Wertschöpfung stärker in der Region bleibt, dass die Grundbedürfnisse in der Stadt abgedeckt werden und Handel, Textil gehört einfach dazu.“

Selber die Spielregeln bestimmen

Die Genehmigungen liegen alle auf dem Tisch, die neue Ortsdurchfahrt ist auf Schiene. Für Bürgermeister Eggenreich ist es auch wichtig, dass die Stadt weiter mitentwickeln kann: „Wir sind selbst Player geworden im Spiel und haben selber die Spielregeln ein bisschen mitbestimmen können und sind nicht nur von externen Immobilienbesitzern abhängig gewesen.“

Erweiterung und Renovierung

So konnte man eine Liegenschaft neben dem bestehenden Europacenter an den Immobilienentwickler Heureka verkaufen, der dort für rund 5,8 Millionen Euro den Komplex erweitert. Zugpferd wird das Geschäft eines schwedischen Moderiesen sein, der dort das größte Geschäft in der Oststeiermark eröffnen wird.

Auch die Renovierung des Europacenters kostet rund 5,8 Millionen Euro und wird von der Wiener Krocon Holding finanziert, der die Immobilie auch gehört. Es handelt sich um ein frei finanziertes Projekt, die Stadt Weiz beteiligt sich nur in einem „kleinen Rahmen“, so Bürgermeister Eggenreich.

Nachhaltigkeit

Rupert Heuberger-Vögl von Heureka ist vor allem die Nachhaltigkeit des Projektes ein Anliegen: „Im Großen und Ganzen ist das Projekt, der Standort jetzt so aufbereitet worden, dass egal was kommt, du kannst es immer nutzen.“

Bekenntnis zur Region gefordert

Heuberger-Vögl arbeitet seit 2014 mit der Stadt Weiz zusammen. Man müsse sich zur Region bekennen, sonst werde die Abwanderung noch stärker, so der Immobilienentwickler: „Wenn wir keine attraktiven Wohnmöglichkeiten, Arbeitsmöglichkeiten, Lebensqualitätspunkte schaffen für Jungfamilien, wo die sich entwickeln und entfalten können, dann ist klar, wo sie hingehen, nämlich dorthin, wo es das schon gibt.“

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