Trotz Brexit: Wirtschaftsfokus Great Britain

Genau am 23. Juni 2016 haben die Briten für den Ausstieg aus der Europäischen Union, den sogenannten Brexit, gestimmt. Seither laufen die Verhandlungen. Die Steiermark setzt dennoch auf Verbindungen nach Großbritannien.

Die steirische Wirtschaft auch nach dem Brexit Votum weiterhin stark auf die britische Insel. Großbritannien wurde sogar zur Fokusregion für 2019 gewählt. Großbritannien ist derzeit nämlich der fünftwichtigste Exportmarkt der Steirer.

Wichtige Wirtschaftskontakte sollen erhalten bleiben

Allein im ersten Halbjahr 2017 wurden Waren im Wert von 422 Millionen Euro auf die britische Insel exportiert. Um diese Kontakte auch nach dem englischen EU-Austritt aufrechtzuerhalten, setzt das Internationalisierungscenter 2019 einen Großbritannien-Schwerpunkt, sagt Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

„Wir exportieren sehr viel im Mobilitätsbereich aber auch in anderen Bereichen und daher kann ein Brexit für unsere Unternehmen schon schwierige Auswirkungen mit sich bringen“, sagt die Wirtschaftslandesrätin. Daher sei es wichtig, „dass wir ab dem Jahr 2019 verstärkt mit dem Internationalisierungscenter Steiermark in Großbritannien vor Ort sein werden um die Kontakte weiter auszubauen“. Der Export sei immens wichtig für die steirische Wirtschaft. Jeder zweite Arbeitsplatz im Land habe direkt oder indirekt mit dem Export zu tun.

Details des Brexit nach wie vor unklar

Auch zwei Jahre nach dem Votum der britischen Bevölkerung ist noch nicht klar, wie die Trennung über die Bühne geht. Die von der EU ausgearbeiteten Scheidungspapiere liegen auf dem Tisch, allerdings ziert sich die englische Regierung noch mit der Unterschrift. Angesichts der zähen Verhandlungen ist daher der Chefverhandler der Europäischen Volkspartei, der deutsche Europaabgeordnete Elmar Brok nicht sehr zuversichtlich, dass es zu einer einvernehmlichen Scheidung kommt.

EU-Vorsitz Österreichs im Zeichen des Brexit

Hier eine Lösung zu finden, wird eine der Aufgaben des österreichischen EU-Vorsitzes sein, den Österreich mit Juli übernimt. Andernfalls droht Ende März 2019 der sogenannte „Hard brexit“. Dieser würde bedeuten, dass ohne Übergangsfristen wieder alle Zölle und auch Beschränkungen für EU-Bürger in Großbritannien bzw. Briten in den EU-Staaten gelten würden.