Zero Project: Inklusion gegen Fachkräftemangel

Menschen mit Beeinträchtigung sollen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Das ist das Ziel des Unternehmensdialogs „Zero Project“, das auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken soll.

15 Prozent der österreichischen Bevölkerung, also rund 1,2 Millionen Menschen, haben eine geistige oder körperliche Beeinträchtigung, so der ehemalige Baumax-Chef Martin Essl. Mit dem Unternehmensdialog „Zero Project“, zu dem Stadt Graz und Essl-Foundation dieser Tage luden, will man Vorurteile abbauen und Unternehmer dazu motivieren, Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen einzustellen, anstatt sich von dieser Pflicht freizukaufen - mehr dazu in Grazer Tagung zur Beschäftigung Beeinträchtigter (7.6.2017).

„Jeder Mensch hat Talente“

„Jeder Mensch, ob mit oder ohne Behinderung, hat auch Talente und die Erfahrung ist, dass es immer nur darauf ankommt, die Talente zu erkennen und dann muss es einen Fit geben zwischen den Talenten und den Bedürfnissen, die das Unternehmen hat, und wenn man das schafft, funktioniert das wunderbar“, so Essl, der die „Zero Project“-Unternehmensdialoge organisiert. Ihm zufolge könne man so auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Angestellter im Rollstuhl

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Rund 1,2 Millionen Österreicher haben eine geistige oder körperliche Beeinträchtigung

Auch der Schokoladenproduzent Josef Zotter beschäftigt fünf Mitarbeiter mit Beeinträchtigungen, etwa mit Lernschwierigkeiten. „Das Schwierige, mit dem habe ich nicht gerechnet, waren die eigenen Abteilungen und die eigenen Mitarbeiter, die gesagt haben, ja Herr Zotter, wie sollen wir das machen, das wird schwierig, da wird die Leistung vielleicht fallen“, so Zotter. Inzwischen wolle laut diesem niemand mehr auf diese Mitarbeiter verzichten.

Inklusionsprojekt im Stadtteil Reininghaus geplant

Ein positives Beispiel sei auch das LKH Graz, wo Essl zufolge von knapp 7.000 Mitarbeitern rund 660 Mitarbeiter eine Beeinträchtigung haben. Auch die Stadt Graz beschäftigt derzeit knapp 170 Mitarbeiter mit einem geschützten Arbeitsplatz.

Im neuen Stadtteil Reininghaus, wo 20.000 Menschen wohnen sollen, sei nun ein neues Vorzeigeprojekt in Sachen Inklusion geplant, heißt es seitens des Grazer Bürgermeisters Siegfried Nagl. „Dazu gehört, dass du die Investoren gewinnst, die Bauunternehmen, dass du die Unternehmerinnen und Unternehmer gewinnst, weil in diesem Stadtteil wird es das Cafè, die Werkstatt und das Handelsgeschäft geben“, so Nagl zum Projekt.

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