Damit der Weg in die Schule ein sicherer ist

Zu Schulbeginn ist besonders für die Tafelklassler vieles neu, das gilt vor allem auch für den Weg in die Schule. Experten empfehlen, dass Eltern ihre Kinder rechtzeitig und intensiv mit dem Schulweg vertraut machen.

Eltern sollen gemeinsam mit ihren Kindern den Schulweg abgehen und den richtigen Umgang mit möglichen Gefahrenquellen trainieren. Für sechs oder sieben Jahre alte Schulanfänger ist dieses Schulwegtraining unerlässlich, weil sie der Straßenverkehr physisch und psychisch sehr fordert - Verkehrspädagogen und -psychologen stellten fest, dass Kinder erst ab etwa acht Jahren die vielen Gefahren im Straßenverkehr annähernd richtig einschätzen und bewältigen können.

Zehn Schritte, um sicher zur Schule zu kommen

  • Mama und Papa sollen den Schulweg genau zeigen und erklären.
  • Rechtzeitig aufstehen, um ohne Hektik in die Schule zu gelangen.
  • Bunt anziehen, möglichst mit Leuchtstreifen.
  • Am Gehsteig möglichst weit innen gehen und bei Einfahrten aufpassen.
  • Straßen immer an der sichersten Stelle überqueren, möglichst bei Ampeln.
  • Wenn keine Ampel in der Nähe ist, zum nächsten Zebrastreifen gehen, links und rechts schauen und erst gehen, wenn kein Auto kommt oder die Autos stehen geblieben sind.
  • Niemals zwischen parkenden Autos, aus Türen, Eingängen oder unübersichtlichen Kurven über die Straße laufen.
  • An Bus- oder Straßenbahnhaltestellen nicht vom Gehsteig springen und die Straße nie vor oder hinter dem Bus- oder der Straßenbahn überqueren.
  • Wenn das Kind mit dem Auto zur Schule gebracht wird, immer auf der Gehsteig- bzw. Straßenrandseite aussteigen.
  • Wenn das Kind mit dem Fahrrad zur Schule fährt, immer einen Helm tragen.

Die meisten verunglücken zu Fuß

Fast die Hälfte aller Schulunfälle in der Steiermark passieren in der Landeshauptstadt Graz; dahinter folgen die Bezirke Graz-Umgebung, Liezen und Weiz. Zwei Drittel der verunglückten Kinder sind Fußgänger, knapp ein Viertel verunglückt mit dem Fahrrad, neun Prozent im Auto.

Vor allem Eltern von Erstklasslern sollten mit ihren Kindern den Schulweg geduldig und intensiv üben - das gilt vor allem an gefährlichen Stellen, wie viel befahrenen oder unübersichtlichen Kreuzungen und zu Tageszeiten mit hohem Verkehrsaufkommen.

Zur Sicherheit einen „Umweg“

Die kürzeste Strecke vom Elternhaus zur Schule muss dabei nicht immer die sicherste sein. Lassen sich mit einem etwas längeren Weg Gefahrenquellen umgehen, sollten Eltern diesen „Umweg“ für ihr Kind wählen.

Tempodisziplin gefragt

Vor allem Erwachsene sollten den Kindern als Vorbild dienen und als Autofahrer ganz besonders im Umfeld von Schulen vorsichtig unterwegs sein, betont Dieter Krainz vom Kuratorium für Verkehrssicherheit: „Der Hauptunfallgegner ist der Pkw und deshalb der Tipp an die Autofahrer - eine absolute Tempodisziplin an den Tag zu legen, überhöhte Geschwindigkeit zu vermeiden und besonders im Umfeld von Schulen mehr Vorsicht walten zu lassen.“

Zudem sind Kinder vom Vertrauensgrundsatz ausgenommen - so muss man schon von Gesetzes wegen als Autofahrer besonderes Augenmerk auf Kinder richten.

Besondere Vorsicht gefragt

Aufgrund der Gefahr des Straßenverkehrs müssen die Kinder ihre volle Aufmerksamkeit auf den Schulweg richten, deshalb sind Ablenkungen wie Handys oder Spielsachen absolut tabu.

Kind auf dem Schulweg

APA/Patrick Pleul

Auf dem Weg zur Schule

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 10.9.2012

Krainz fasst zusammen: „Eltern sollten so früh wie möglich mit dem Verkehrstraining beginnen und wissen, dass der kürzeste Schulweg nicht immer der sicherste ist. Wichtig ist auch, dass die Kinder nicht überfordert sind mit dem Schulweg, und Eltern sollten mit ihren Kindern den Schulweg abgehen. Am Ende sollten sich Eltern von ihren Kindern führen lassen.“

„Aktion scharf“ im Umfeld der Schulen

Die Polizei wird zu Schulbeginn verstärkt kontrollieren, ob die Autofahrer die Tempolimits im Umfeld von Schulen auch einhalten, denn rund 90 Prozent der Schulwegunfälle passieren im Ortsgebiet.

Übrigens: Dort, wo Schülerlotsen im Einsatz sind, geht die Zahl der Unfälle laut dem Kuratorium für Verkehrssicherheit signifikant zurück.

Link: