Burnout erkennen und vorbeugen

An Stress, Burnout und in der Folge Depressionen erkranken immer mehr Menschen. Überbelastungen im Privaten und im Beruf zählen zu den möglichen Ursachen. Früh erkannt, kann dem Ausgebranntsein vorgebeugt werden.

Bei Burnout handelt es sich um den sogenannten seelischen Infarkt: Durch Perfektionismus und Zeitmangel fühlen sich immer mehr Menschen geistig und körperlich erschöpft. Ein Gefühl, das bis zur kompletten Arbeitsunfähigkeit führen kann.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Vormittag“, 12.1.2011

Gesunder und ungesunder Stress

Doch, woran erkennt man, dass man unter Burnout leidet - denn nicht jedes Schlappheitsgefühl bedeutet eine Krankheit. Hin und wieder Stress in Dosen kann nämlich durchaus als Ansporn fungieren. Die Gratwanderung - wann daraus ungesunder und dadurch körperlich schädigender Stress wird - ist aber ein schmaler. In einem Selbsttest, den der Grazer Internist Viktor Weinrauch entwickelt hat, kann der eigene Stresspegel analysiert werden.

Der Selbsttest: Wie viel Stress ist gesund?

Frau sitzt verzweifelt vor Computerbildschirm

APA/dpa/Oliver Berg

Die Folgen von Stress dürfen nicht unterschätzt werden

Emotionale Ausgebranntheit

Um der Belastung vorzubeugen, sollte man sich selbst beobachten, Burnout kann laut Weinrauch an bestimmten Merkmalen erkannt werden: Man fühlt sich emotional erschöpft („Ich kann nicht mehr“, „Ich fühle mich leer“, „Was tue ich hier eigentlich“). Des weiteren verändert sich das eigene Persönlichkeitsgefühl, man wird gleichgültig, sarkastisch und beginnt sich zurückzuziehen. Und die Leistungsfähigkeit nimmt ab.

Zudem lassen sich drei Burnout-Phasen unterscheiden, erklärt Weinrauch: Die erste Phase ist geprägt durch Aggression und Aktivität, die zweite durch Flucht und Rückzug und die dritte durch Isolation, Passivität und Lähmung.

Früherkennung kann Burnout vorbeugen

Ist man bereits an Burnout erkrankt, kann oftmals nur noch professionelle Unterstützung Hilfe schaffen. In allen anderen und vor allem leichteren Fällen raten Experten die Eigenbestimmung zu verstärken - auch das Nein-Sagen will gelernt sein. Zudem sollte der Patient oder Gefährdete seine eigene Zeitsouveränität wieder erlangen, indem er auch eigene Ziele bestimmt.

Ein wesentlicher Faktor ist auch die Zufriedenheitskonstanz, denn Unzufriedenheit und subjektiver Stress erhöhen das Burnoutrisiko. Durch eine bewusstere Lebensführung wird auch das durch den Stress angegriffenen Immunsystem wieder gestärkt.