Aus den vielen Leben Erika Pluhars

Die Schauspielerin, Sängerin und Autorin Erika Pluhar hat dieser Tage im Literaturhaus Graz ihr neues Buch „Die öffentliche Frau“ präsentiert. Dabei handelt es sich um einen Rückblick als etwas andere Autobiografie.

Buchtipp:

Das Buch „Die öffentliche Frau“ von Erika Pluhar ist im Residenz-Verlag erschienen

In Wahrheit ist „Die öffentliche Frau“ keine Rückschau auf das Leben Erika Pluhars, sondern auf ihre vielen Leben. Die gebürtige Wienerin, die am 28. Februar ihren 75. Geburtstag feierte, war bis zu ihrem 60. Lebensjahr fast 40 Jahre als Schauspielerin fix am Burgtheater. Während ihrer Ehe mit André Heller begann sie zu singen, drehte 40 Filme und schrieb mehrere Bücher. Als Partnerin von Heller, Udo Proksch und Peter Vogel stand sie ständig in der Öffentlichkeit.

Die normale Frau hinter der Prominenten

In ihrem Buch führt die Erzählerin ein Rückschau-Gespräch mit einem Journalisten: „Ich habe die Frau erzählen lassen – ich kann das so schwer erklären, wie es ist – diese Frau bin ja nicht ich. Aber wenn ich erzählt habe, war ich in diesen Erinnerungen ich. Es ging darum, eben ein Leben im Blick der Öffentlichkeit zu erzählen und auch davon, dass hinter diesem Appeal des Öffentlichseins ein ganz normales Frauenleben stattfindet“.

Erika Pluhar

@Erika Pluhar

Öffentliches Leben als Lernprozess

Sie habe mit der Zeit erst lernen müssen, in und mit der Öffentlichkeit zu leben, so Pluhar. Zu ihren Schlüsselerlebnisse zähle ihr erster großer TV-Auftritt in einer Talkshow, den sie als Demütigung erlebt habe. Und dann noch das Begräbnis von Peter Vogel nach dessen Selbstmord - da habe ein Teil der Medien die Grenzen übertreten.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 21.3.2014

Flucht vor den Kameras

„Da war vor uns eine richtige Meute, die auch über die Gräber drübergestiegen ist - das war wirklich richtig scheußlich. Da hab ich mir dann gedacht, nein, so etwas wird dir nicht mehr passieren. Ab diesem Moment hab ich sehr aufgepasst, habe begonnen, Interviews abzuzeichnen, bin in gewisse Zeitungen oder Sendungen nicht mehr gegangen. Ich bin sogar eine Zeitlang vor jeder Seitenblicke-Kamera geflohen. Jetzt macht mir das nichts mehr aus.“

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