Arnfels macht sich einen Jux

Einen österreichischen Bühnenklassiker haben heuer die Mitglieder der Schlosspiele Arnfels für das 50-Jahr-Jubiläum der Bühne einstudiert: Johann Nestroys „Einen Jux will er sich machen“.

Wie bei Nestroys Stücken üblich, stellen auch die Südsteirer in ihrer Fassung über die Couplets und Lieder aktuelle und regionale Bezüge zur Gegenwart her.

Familienbetrieb als Stütze

Das ganze Ensemble steht auf der Bühne, eine riesige Torte mit einer Spritzkerze darauf wird hereingetragen - so beginnt in Arnfels der Jux. Es wird das 50-Jahr-Jubiläum der Schlossspiele gefeiert, erzählt auch die Obfrau der Theaterrunde, Claudia de Crinis: „Angefangen hat das eigentlich schon mit meinem Großvater. Dann hat das mein Vater übernommen und jetzt seit drei Jahren habe ich das übernommen. Und die ganze Familie, also auch meine Kinder, sind da beteiligt.“ Der Familienbetrieb sei für sie eine große Stütze, so de Crinis.

Theaterschauspieler Arnfels

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Die Schlossspiele Arnfels feiern heuer ihr 50-jähriges Jubiläum.

Theater hält jung

Nicht wegzudenken aus dem Ensemble ist auch Hermann Steinwender, der heuer nicht nur zwei kleine Rollen spielt, sondern auch wieder Regie führt. Nestroy sei eine gewaltige Herausforderung: „Ich bin ja in diesem Jahr jetzt 80 Jahre alt, das ist schon ein schönes Alter. “

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark-Sommerzeit“, 22.7.2014

Mit „Einen Jux will er sich machen“ wird in Arnfels nun schon die zehnte Nestroy-Produktion auf die Bühne gebracht. Der heuer 80-jährige Regisseur und Schauspieler ist sich sicher, dass Theater jung hält: „Ich freue mich immer wieder, spielen zu dürfen und mich mit dem Theater beschäftigen zu können, denn das hält auch den Kopf und den Geist rege.“

Theaterschauspieler Arnfels

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Das Theaterensemble Arnfels versammelt auf der Bühne.

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Der studierte Jurist Günter Obermayer spielt die Rolle, die sich Nestroy selbst auf den Leib geschrieben hat.

Spielfreude und Sprachwitz

Nicht nur bei Steinwender, überhaupt bei allen Arnfelser Darstellern ist die Spielfreude deutlich zu bemerken. Auch bei Günter Obermayer, der als Kommis Weinberl ja jene Rolle zu verkörpern hat, die sich Nestroy selbst auf den Leib geschrieben hat: „Nestroy, dieser ausgefuchste Theatermann, hat ja die besten Rollen für sich selbst geschrieben. Die Rolle ist sehr schwer, aber mit einer großen Spielfreude und Sprachwitz ausgestattet kann man sich als Schauspieler nur wünschen, eine solche Rolle spielen zu dürfen.“

Jurist und Theatermann in Einem

Als gelernter Jurist, der Schauspieler ist, hat Obermayer vielleicht die besten Voraussetzungen für diese Rolle: „Das passt insofern schon zusammen, da Nestroy in seiner ersten Profession Advokat war und Absolvent der juridischen Fakultät zu Wien, die auch ich absolviert habe.“ Was ja vielleicht auch die Sprachverliebtheit erklärt, mit der Nestroy seine Stücke verbal geschmückt hat. Und dass Nestroy ausgebildeter Opernsänger war, ist ebenfalls unüberhörbar - gesungen wird in seinen Stücken viel, auch in Arnfels.

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