Einfühlsame Hilfe für die schwerste Zeit

Das Schicksal von Barbara Pachl-Eberhart erschütterte 2008 das ganze Land: Das Auto ihres Mannes wurde damals von einem Zug erfasst; er und ihre beiden kleinen Kinder starben. Ihr zweites Buch „Warum gerade du?“ widmet sich dem Umgang mit Trauer.

In ihrem ersten Buch „Vier minus drei“ beschrieb Pachl-Eberhart eindrucksvoll, wie man nach einer Tragödie wieder ins Leben zurückfinden kann. Mittlerweile lebt sie mit einem neuen Partner - dem Schauspieler Ulrich Reinthaler - in Wien und gibt in Seminaren, Vorträgen und Lesungen ihre Erfahrungen weiter.

"Warum gerade du?"

integral-Verlag

Buchtipp:

„Warum gerade du?“ von Barbara Pachl-Eberhart (ISBN 978-3-7787-9253-7) ist im intergral-Verlag erschienen und kostet 18,50 Euro

Ohne Angst leben

Ihr zweiten Buch „Warum gerade du? Persönliche Antworten auf die großen Fragen der Trauer“ ist dem Tod gewidmet, „der sie lehrte, was es heißt, ohne Angst zu leben“.

Im Vorwort erklärt Pachl-Eberhart, für wen sie das Buch geschrieben hat: Für alle, die ihr geholfen haben, über den Tod und das Leben nach oder mit dem Tod nachzudenken, für alle, die weinen und manches Mal verzweifelt sind, für die, die einen geliebten Menschen verloren haben und für die, die sie begleiten.

Trauer ist keine Krankheit

Die zentrale Botschaft: Trauer ist keine Krankheit, die es zu heilen gilt und auch kein Spuk, den man bekämpfen muss. Trauer ist ein Prozess, für den man sich viel Zeit lassen kann und muss; Trauernde sollen vor allem auch mit sich selbst geduldig sein, rät sie.

Barbara Pachl-Eberhart erzählt sehr offen über ihre Verzweiflung, über ihre Wut und ihre Fassungslosigkeit - alles Gefühle, durch die sie nach dem Tod ihrer Familie ging. Ihre Erfahrungen können auch helfen, Trauernde zu verstehen - wenn sie zum Beispiel schreibt: Trauern, das heißt vor allem eine Zeitlang ausgesperrt zu sein aus der Welt der logischen Geschichten und Ereignisse."

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 2.11.2014

Ein Plädoyer für die Fröhlichkeit

Und sie macht Hoffnung auf ein Weiterleben, indem sie für Fröhlichkeit plädiert: „Ich selbst erlebe immer öfter Zeiten der Leichtigkeit und Freude, und gerade in diesen Phase empfinde ich die Nähe meiner Familie besonders stark. Trauer und Schwere als Band zu den Toten, Leichtigkeit hingegen als Verrat? Nein, dieses Konzept halte ich tatsächlich für ein Missverständnis. Wir brauchen die Tränen nicht als Trumpf, um zu zeigen, wie sehr wir lieben, und wir müssen keine Angst haben vor dem Lachen und der Lebendigkeit haben, wenn wir ausgelassen und froh sind, nimmt uns das gar nichts von der Liebe unserer Toten weg, das weiß ich sicher - aus Erfahrung.“

Barbara Echsel-Kronjäger, ORF Steiermark

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