Nestroy einmal anders

Geheimnisse, Missverständnisse und Verwechslungen bietet Johann Nestroys Stück „Frühere Verhältnisse“. Das Grazer Theaterduo Steinbauer & Dobrowsky zeigt nun eine Inszenierung, in der ein Schauspieler fünf Rollen spielt.

Wolfgang Dobrowsky

ORF

Sendungshinweis:

"Der Tag in der Steiermark, 7.4.2015

Das Bühnenbild ist reduziert: Auf der Bühne stehen zwei Gartentische, drei Klappstühle, eine Wasserflasche und ein Glas; an der Wand zu sehen ist ein bewusst eingesetztes Schattenspiel. Das karge Bühnenbild, das an einen Probenraum erinnern soll, lässt dem komplexen Spiel von Wolfgang Dobrowsky genügend Raum.

Stück vor dem Stück

Steinbauer & Dobrowsky entschieden sich für einen originellen Zugang zu Nestroys Stück „Die früheren Verhältnisse“: „Wir haben das so inszeniert, dass das der Regisseur ist, dass es seine Vorstellung ist, dass er den Schauspielern vorspielt, wie er sich die Figuren vorstellt, dass sich in 14 Tagen mit gelerntem Text getroffen wird, und dass in drei Wochen Premiere ist“, so Dobrowsky.

Wolfgang Dobrowsky

ORF

Wolfgang Dobrowsky

ORF

Dobrowsky in fünf Rollen

Für Dobrowsky ist es eine große Herausforderung, schlüpft er doch neben der Rolle des Regisseurs auch in alle vier Rollen, die im Stück vorkommen. „Als Schauspieler ist die Überlegung, wie man die Figuren als Karikaturen zeichnet, sodass sie trotzdem lebendig bleiben. Ich hab’ mich da hauptsächlich auf die Sprache gelegt, dass allein durch die Sprachfärbung die Figuren ganz klar sind“, so Dobrowsky.

„Frühere Verhältnisse - ein Alleingang mit Musik“ wird bis Anfang Mai im Atelier Jungwirth gezeigt.

Steinbauer inszenierte

Begleitet wird Dobrowsky von Reinhard Ziegerhofer mit akustischem und elektronischem Bass. Regie und Schauspiel vereint Wolfgang Dobrowsky auf und seine Schauspielkollegin Dorothee Steinbauer hinter der Bühne. Für sie sei das eine besondere Erfahrung, so Steinbauer: „Es ist so, dass man eine Doppelfunktion hat. Es gibt viele Ideen von ihm, da ist es meine Aufgabe, zu sortieren und zu sagen, das kommt rüber und das nicht. Es war für mich eine tolle Erfahrung, wieder einmal nur zu inszenieren und den Wolfgang wieder ganz neu wahrzunehmen.“

Link: