„h’amlet“ als Biker, Braut und Sumo-Ringer

Sein oder nicht sein - der wohl berühmteste Monolog der Literaturgeschichte - steht im Zentrum der jüngsten Produktion des Grazer Theaters T’eig - wobei: „h’amlet“ ist etwas anders, als man ihn vielleicht erwartet.

Sieben Autoren, eine Ärztin, ein Richter, ein Diakon und zwei Jugendliche wurden eingeladen, zu Hamlets existenzieller Frage kurze Texte zu verfassen - das Theaterkollektiv verwob diese Texte dann zu einem Stück. „Uns hat in erster Linie das Multiversum ‚Tod‘ interessiert. Wenn man wüsste, was danach ist, würde man anders handeln“, erklärt Regisseur Thomas Sobotka, worauf das Stück abzielt.

Hamlet

theater t'eig

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 9.4.2015

Mit Totenhemd im Garten Eden

T’eig lässt Hamlet wieder aufleben - anders, als man ihn bisher kannte: So tritt er etwa als Sumo-Ringer, Baseballspieler, Motorradfahrer oder Braut in Erscheinung. „Wir wollen natürlich kein Historiendrama machen, sondern uns fragen, was Hamlet mit uns zu tun hat. Und das ist extrem zeitgenössisch“, meint Sobotka.

Der Monolog „Sein oder nicht Sein“ sollte von den Mitverfassern als persönlicher Text der Gegenwart für ein zukünftiges Publikum gestaltet werden. In einem von unendlich vielen Gärten Eden wühlen daher ein spielender Regisseur und seine inszenierten Selbst-Darsteller in Totenhemden nach Unsterblichkeit und suchen nach einer wirklichen Wirklichkeit.

„Jeder kann und soll Hamlet sein“

„Nur privilegierte Menschen wie wir haben die Möglichkeit, sich diese existenzielle Frage zu stellen. In ärmeren Ländern hat man diesen Luxus gar nicht, sich über seine Existenz Gedanken zu machen. Dort geht es um das nächste Überleben. Und trotzdem kann und soll jeder ein bisschen Hamlet sein“, meint Sobotka.

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