„Vertikaljogging“ auf den Schloßberg

Treppensteigen ist nicht nur gesund, sondern auch ein Spitzensport: Am Samstag treffen sich die „Vertikaljogger“ in Graz zum Stiegenlauf auf den Schloßberg. Mit dabei ist auch Österreichs Staatsmeister im Stiegenlauf.

Norbert Lechner schafft die 1.576 Stufen bzw. 86 Stockwerke des Empire State Buildings in New York in 13 Minuten - das entspricht neun Sekunden pro Stockwerk. Lechner ist Österreichs amtierenden Staatsmeister im Stiegenlauf und weiß, wie man derartige Zeiten zustande bringt: „Ich trainiere viel Berglaufen, am Rennrad, viel Krafttraining und natürlich sehr viel auf Stufen. Das macht einfach Spaß.“

Uhrturm Graz

APA/Hans Klaus Techt

Das Ziel des 9. Grazer Schloßberg-Stiegenlaufs am Samstag ist der Uhrturm

Geheimrezept für den Schloßberglauf

Für jeden Lauf überlegt sich der Treppenläufer eine eigene Taktik. Ganz grundsätzlich nimmt er zwei Stufen auf einmal: „Würde man jede einzeln nehmen, wäre die Frequenz einfach zu hoch, und drei sind wegen der Schrittlänge unmöglich.“ Für den Schloßberglauf aber, der vom Schloßbergplatz über den Kriegsteig hinauf zum Uhrturm führt, ist aber genau das die Taktik: „Drei Stufen sind mein Geheimrezept für den ersten Teil, das hat sich am schnellsten herausgestellt.“

14 Stockwerke in einer Minute

Als „Aufwärmübung“ lief Lechner den Grazer Styria Media Tower hinauf - dieser misst, verglichen mit dem Empire State Building, „nur“ 14 Stockwerke - ein Spaziergang war es aber dennoch nicht: „Es ist wie in der Leichtathletik: Nur weil etwas kürzer ist, heißt das nicht, dass es einfacher ist.“

Fußball ist nicht Stiegenlaufen

Lechner schaffte die 14 Stockwerke in rund eine Minute. Der Lift konnte mithalten - er brauchte knapp 40 Sekunden - trainierte Sportler wie der ehemalige Fußballspieler Markus Schopp gelang das dagegen nicht: „Beim Stiegenlauf kommt irgendwann der Kraftfaktor dazu, der, so sollte man annehmen, auch beim Fußball vorhanden ist. Aber das ist er doch nicht.“

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 28.9.2015

Schopp räumt allerdings einen taktischen Fehler ein: Er rannte am Anfang zu schnell und nahm teilweise drei Stufen auf einmal: „Deswegen muss man vor dem Stiegenlaufen den Hut ziehen“, lobt Schopp den Stiegensport, bei dem Geld übrigens keine Motivation ist - viel eher ist es das Ziel, schnell oben anzukommen: „Wenn man zum Beispiel beim Empire State Building hinausläuft und die Aussicht über Manhattan vor sich hat, dann ist das gigantisch“, so Lechner.

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