Goethes Jugendsünden

„Die Leiden des jungen Werther“, „der Erlkönig“ oder „Faust“ - Johann Wolfgang von Goethe schrieb aber nicht nur Klassiker. Das Grazer Theater im Keller lässt nun eher Unbekanntes aus seiner Anfangszeit aufleben.

Es scheint fast so, als sei man mitten in die Vorbereitungen für eine neue Produktion gestolpert - das Bühnenbild von „Den verfluchten Dreck schrieb ich in der Trunkenheit“ gleicht einem Proberaum mit Requisiten und Kostümen. Und tatsächlich: Der Abend beginnt mit einer spielerischen Annäherung, wie sie wohl auch zu Beginn einer Theaterproduktion von statten geht.

Das Theater im Keller gibt Goethe

Theater im Keller

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 3.11.2015

„Classics in the basement“

Mit dem Stück startet das Theater im Keller die Produktionsreihe „Classics in the basement“, in der alte Klassiker neu aufleben sollen - und damit schlägt man einen neuen Weg ein, erklärt der künstlerische Leiter Alfred Haidacher: „Das Theater im Keller ist ja ein Ur- und Erstaufführungstheater, und deswegen verbieten sich die Aufführungen von Klassikern. Wir haben uns aber gedacht, warum sollen wir darauf verzichten, wir versuchen einfach, neue Blicke darauf zu werfen, und jetzt wollen wir am Anfang mit einem der ganz großen der deutschen Klassik anfangen, mit Goethe - der war auch einmal jung, der hatte auch Schwung. Das, was wir heute von Goethe kennen, ist eigentlich im weiteren Sinne ein Alterswerk, also haben wir uns auf diese Jugendsünden gestürzt.“

„Den verfluchten Dreck schrieb ich in Trunkenheit“

Gleich mehrere solcher Jugendsünden verwob Haidacher zu einem Theaterstück: „Das ist ein Goethewort - ‚Den verfluchten Dreck schrieb ich in der Trunkenheit‘ - über eines dieser frühen Stücke, Stückchen und Gedichte. Es ist mit deswegen mit anderen Dingen kombiniert, weil es handelt sich teilweise um Fragmente, teilweise um Ausflüsse fröhlicher Abende.“

Die Möglichkeit, sich auf das unterhaltsame Wagnis einzulassen, bietet sich ab sofort bis Mitte Dezember im Theater im Keller in Graz.

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