Terry Winters’ Dialog mit der Natur
Für die Grazer Schau setzte Winters Objekte der naturkundlichen Sammlung des Universalmuseums Joanneum in Bezug zu seinen großformatigen Bildern, Drucken und Grafiken.
Getrocknete Blätter und Wespennester
„Die Reflexion von Naturhistorischem und Wissenschaft hat ganz große Aktualität“, sagt Kurator Peter Pakesch, der zusammen mit Katrin Bucher Trantow für die Schau verantwortlich zeichnet. Er hatte sie noch vor seinem Abgang als Leiter des Grazer Kunsthauses im September 2015 konzipiert.
Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Winters wählte einige Objekte aus der umfassenden naturkundlichen Sammlung des Joanneums aus, die in Glasvitrinen zu sehen sind: Getrocknete Blätter finden sich da ebenso wie Wespennester, Steine und Abdrücke von den Gesichtern toter Affen. Diesen Exponaten stellte der Maler seine großformatigen Ölbilder gegenüber, die „in Bezug auf die Naturformen so abstrahieren, dass die ursprüngliche Form nicht mehr erkennbar ist“, erklärt Kurator Pakesch.
Universalmuseum Joanneum/N. Lackner
Eine Art „Wunderkammer“
Winters sammelte für seine großen Tapeten auch Bilder im Sozialen Netzwerk Pinterest und stellt diese ebenfalls zur Schau. „Das ist dann so etwas wie die Wunderkammer am Anfang des Museums“, so Pakesch. Winters war bereits in der Gruppenausstellung „Vermessung der Welt. Heterotopien und Wissensräume in der Kunst“ vertreten, die 2011 anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums des Joanneums stattfand. Die jetzige Ausstellung sei der Versuch, den damaligen Ansatz zu erweitern und abstrakte Malerei auf eine konkrete Welt zurückzuverweisen.