Der Grazer Schloßberg: Geschichte und Utopien

Ein Einkaufszentrum oder Schwimmbäder: Es gab schon viele Pläne für den Grazer Schloßberg. Eine Ausstellung im GrazMuseum wirft nun einen Blick auf die Geschichte des Grazer Hausbergs und wagt auch eine Blick in die Zukunft.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 26.4.2016

Der Grazer Schloßberg ist Erholungsplatz, Wahrzeichen, Veranstaltungsort und Aussichtspunkt zugleich - die Ausstellung „Schloßberg-Utopien“ im GrazMuseum zeigt jetzt aber, dass das nicht immer so war: Verschiedenste Modelle zeigen die Entwicklung des Schloßberges und geben Aufschluss darüber, was mit dem Berg alles hätte passieren sollen.

Unterirdische Schwimmbäder

So gab es etwa Pläne, ihn in einen Naturalpengarten zu verwandeln. Zur Zeit des Nationalsozialismus war ein Führersaal am Berg geplant, auch eine Tiefgarage in den Bergstollen war später angedacht. Einkaufsmöglichkeiten, Museen, ein aufgestockter Uhrturm und sogar unterirdische Schwimmbäder wurden in verschiedenen Plänen angedacht.

Schloßberg-Ausstellung

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„Die ‚Schloßberg-Utopien‘ sind dadurch gekennzeichnet, dass sie nicht realisiert wurden. Das waren kühne Gedanken, auch schreckliche Gedanken wie zum Beispiel jener von Hitler“, meint Kurator Otto Hochreiter.

Modelle zeigen Wandel des Schloßbergs

Zu bewundern sind auch zwei Schloßberg-Modelle von Anton Sigl: Der Künstler hat noch vor der Zerstörung der Schloßberg-Festung durch Napoleon im Jahr 1809 eine detailgetreue Nachbildung der Befestigungsanlage angefertigt - diese ist im Erdgeschoß des Museums zu sehen. Im ersten Stock findet sich aber noch eine weitere Nachbildung von Anton Sigl.

Veranstaltungstipp:

Das GrazMuseum zeigt die „Schloßberg-Utopien“ täglich - außer dienstags - von 10.00 bis 17.00 Uhr.

„Sigl machte ein Modell, das den Zustand vor der Zerstörung zeigt, und derselbe Sigl machte 40 Jahre später ein Modell, das schon einen englischen Garten, ein Erholungsgebiet für die Bürger der Stadt zeigt. Am Anfang habe ich mir auch immer gedacht, warum gibt es da ein großes oder ein kleines? Aber ich bin dann auch draufgekommen, dass es einen ganz anderen Zustand zeigt, und diesen Zustand zeigen wir in unserer Dauerausstellung“, so Hochreiter.

Schloßberg-Ausstellung

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Pläne für die Zukunft

„Schloßberg-Utopien“ wirft aber nicht nur einen Blick in die Vergangenheit, sondern wagt auch Ausblicke in die Zukunft, erzählt Kurator Otto Hochreiter: "Da haben wir zwei Projekte dazu gestellt, die für sich beanspruchen, hoffentlich in nächster Zeit realisiert zu werden. Einerseits ist das eine Weinbar in der Uhrturm-Kasematte, und wir als GrazMuseum haben unser Projekt – ein Schloßberg-Museum – dazwischen gestellt, das sich auch auf der Liste der Stadt befindet, für künftige außerordentliche Finanzierungen.“

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