Junge Autorin - luftiger Sommerlesestoff

Die junge Schriftstellerin Marianne Jungmaier sorgt für ordentlich Sommer-Lesestoff. Erst vor kurzem brachte sie ihren Roman „Tortenprotokoll“ heraus, im Juni erschienen die „Sommernomanden“, ein Band mit Erzählungen.

Friederike kommt in das Dorf ihrer Kindheit zurück, weil ihre Großmutter gestorben ist - so beginnt der Roman „Das Tortenprotokoll“, in dem sich Friederike versucht, an ihre verstorbene Großmutter zu erinnern.

Suche nach Erinnerungen

Allerdings stellt sie fest, dass die Beziehung zu ihrer Oma eine eher ambivalente war, schildert Autorin Marianne Jungmaier die inneren Gefühle ihrer Figur: „Also, sie liebt sie natürlich oder hat sie geliebt, aber auf der anderen Seite war die Großmutter auch die Verkörperung dieses Schweigens, eine, die hat so ein Matriarchat geführt und das Schweigen auch aufrecht erhalten in der Familie.“

Tortenprotokoll mit Liebesbriefen

In der Wohnung ihrer Großmutter findet Friederike schließlich ein Heft mit Rezepten, eben das „Tortenprotokoll“, das aber auch noch andere Geheimnisse zu Tage fördert.

„Also in der Rezeptsammlung der Großmutter findet die Friederike dann Liebesbriefe von einem Mann, die der Großvater nicht geschrieben haben konnnte und die auch so entfernt sind von dieser Großmutter, die sie kannte, dass sie dann natürlich neugierig wird und dem nachgehen will“, erzählt Jungmaier die weitere Geschichte. Und so begibt sich Friederike gemeinsam mit ihrer Jugendliebe Tobias auf die Suche nach diesem anderen Leben der Großmutter.

Inspiriert von Erzählungen

Die 31-jährige Autorin betont, mit dem „Tortenprotokoll“ nicht ihre eigene Geschichte geschrieben zu haben, aber sehr wohl von Bekanntem inspiriert worden zu sein: „Es ist natürlich inspiriert von Dingen, die ich kenne und von Orten, von denen ich komme, aber mir war es schon wichtig, dass ich da eine Unterscheidung mache zwischen meinem eigenen Leben und meiner eigenen Geschichte. Und ich habe dann einfach sehr viel aus verschiedenen Leben, die ich kenne, oder Geschichten, die gehört habe, zusammengetragen und die Geschichte daraus gebaut.“

Reisegeschichten aus aller Welt

Neben dem Schreiben ist Reisen eine weitere Leidenschaft Marianne Jungmaiers, und so ist letztlich auch der Erzählband „Sommernomaden“ entstanden: „Ich bin ja schon länger auf Reisen und suche dann immer an den Orten, an denen ich bin, nach Geschichten und folge Spuren, die ich finde und erfinde dann Geschichten daraus. Eine ist zum Beispiel in Brasilien, weitere spielen in Indien, in London, in Berlin, in Italien. Eigentlich sind es alle Orte, an denen ich selbst auch war und an denen ich Inspiration gefunden habe.“

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