Interaktive Lese-Action mit Karin Ammerer

Als Kinderbuch-Autor sein junges Publikum zu begeistern, ist wahrlich keine kinderleichte Aufgabe. Die Oststeirerin Karin Ammerer schafft das aber - mit ihren mittlerweile 41 Büchern und spannenden Lesungen.

Portrait Autorin Karin Ammerer

Karin Ammerer

250.000 Kinderbücher hat die oststeirische Autorin Karin Ammerer bereits verkauft

Lesen als Hobby zieht im Mitbewerb zu anderen Freizeitaktivitäten bei Kindern oft den Kürzeren - dennoch fand Karin Ammerer aus Kaindorf bei Hartberg mit dem Schreiben von Kinderliteratur nicht nur die Erfüllung, sondern auch einen Traumberuf: 41 Bücher schrieb die 40-jährige Autorin bereits, die eher zufällig die Kinderbuchseiten des Lebens entdeckte.

Interaktive Lesungen fördern Lesespaß

Über die Lernhilfe kam die ausgebildete Pädagogin zum Schreiben von Kinderbüchern: Den lesefaulen Schülern machten ihre kurzen Ratekrimis Spaß. Daraus wurden die ersten beiden Bücher rund um Inspektor Schnüffel, die mittlerweile Bestseller sind.

Karin Ammerer ist davon überzeugt, dass ein grundsätzliches Leseinteresse immer vorhanden ist, das aber speziell gefördert werden muss: „Lesungen mache ich interaktiv, das ist sehr wichtig, dass man mehr bietet als nur vorzulesen. Es gibt bei mir eine Detektivprüfung, die die Kinder bestehen müssen. Sie müssen sich gemeinsam beraten und die Fälle lösen, und es macht immer total Spaß.“

Nicht jede Idee zündet auch

Beim Schreiben von neuen Büchern sind die beiden eigenen Kinder wichtige Ideenlieferanten, wobei nicht jedes Thema bei den jungen Lesern auch zündet: „Ich wollte einmal Teenager und ihre Probleme, wo die Welt untergeht, in den Vordergrund rücken, und ihnen zeigen, du bist nicht alleine mit diesem Problem. Aber leider hat sich diese Serie nicht so gut verkauft und wurde eingestellt“, erzählt Ammerer.

Ammerers Kinder beim Lesen

Karin Ammerer

Karin Ammerers Kinder sind nicht nur Leser sondern auch Ideenlieferanten

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 29.6.2017

Im Laufe der Jahre kam jedoch der Riecher, was Kinder zum Lesen bewegt: „Vom Inhalt her muss es nicht brutal sein, man muss aber immer mehr an Action bieten. Ich finde, dass sich das Leseverhalten extrem geändert hat: Gerade bei den jüngeren Kindern fällt mir auf, dass sie sich sehr schwer tun, still zu sitzen und länger zuzuhören.“

250.000 verkaufte Bücher, bis 400 Lesungen pro Jahr

Karin Ammerer schreibt im selben Verlag wie Thomas Brezina, und sie verkaufte in den letzten 13 Jahren 250.000 Kinderbücher. Ein Star will die Oststeirerin aber nicht sein: „Es kommt bei den Lesungen oft vor, dass jemand aufzeigt und fragt, ob ich ein Star bin. Ich kann nicht leben von den verkauften Büchern, ich lebe von den Lesungen, und das funktioniert sehr gut, weil ich 300 bis 400 Lesungen im Jahr mache.“ Zwischendurch muss aber auch noch Zeit für das Schreiben neuer Bücher bleiben: Das nächste ist ein fesselnder Krimi - für Erwachsene.

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