100 Jahre Flughafen: Graz von oben
Exakt am 26. Juni 1914 startete die erste Maschine von der damaligen Graspiste - was den „Airport Graz“ mit dem Kürzel GRZ zum ältesten noch bestehenden Verkehrsflughafen Österreichs macht. Im ersten Stock über der Abfertigungshalle des Flughafens können Passagiere und Besucher nun die erste von drei geplanten Ausstellungen betrachten, die einen Blick in die Geschichte und hinter die Kulissen ermöglichen sollen.
“Fliegen ist mehr als Technik“
Den Anfang macht „Graz aus der Vogelperspektive“ mit Ansichten der Stadt von oben vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Gestaltet haben die Ausstellung Gerhard Dienes vom Universalmuseum Joanneum und der Grazer Kulturvermittler Max Aufischer.
Flughafen Graz
„Man verbindet mit dem Flughafen eigentlich sehr stark das Technische“, erklärt Dienes, „Fliegen und Flughafen ist aber mehr. Zweifellos ist Fliegen auch Faszination - und Faszination kann auch darin bestehen, wenn man das Privileg hat, einen Fensterplatz zu haben, die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten.“
Sendungshinweis:
„Steiermark heute“, 22.1.2014
Historische Sammlung von Luftbildern
Zur Verfügung gestellt wurden die Exponate vom bekannten Historiker und Geografen Karl Kubinzky. „Er verfügt über die wahrscheinlich ältesten Luftfotografien von Graz, die sein Großvater 1915 von einem Aeroplan - so hat man damals gesagt - gemacht hat“, so Dienes. „Kubinzky selbst ist dann in den 1980ern und 1990ern mit dem Ballon unterwegs gewesen. Er war Ballonfahrer und hat Graz aus der Luft dokumentiert.“
Sammlung Kubinzky
Was heute die Menschen via Satellitendienste wie Google Earth fasziniert - der detailreiche Blick von oben auf unsere Welt - ist natürlich keine Ausgeburt des Internetzeitalters, betont auch Max Aufischer: "Dieser Wunsch, einen Überblick zu bekommen, und dadurch die Situationen oder die Zusammenhänge zu begreifen, ist ein uraltes Phänomen. Es hat in verschiedenen Zeiten unterschiedliche Möglichkeiten gegeben - früher eben mit Skizzen und dann übertragen auf Stiche -, dass man diese Ansichten konstruiert hat - im wahrsten Sinn des Wortes -, aber sehr detailgenau und korrekt, wenn man sie vergleicht mit den Details, die heute noch erhalten sind davon.“
Ablöse kommt im März
Mitte März wird die Ausstellung dann abgelöst von einer Schau über die Menschen am Flughafen, die gleichzeitig einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen wird. "Es sind etliche am Flughafen für den Flughafen da, damit der Flughafen für viele da sein kann. Auf die werden wir eingehen“, sagt Dienes.
Link:
- Kunst am Flughafen (Flughafen Graz)