Viktor Bodos verrücktes „Motel“

Der mehrfach preisgekrönte Regisseur Viktor Bodo hat heuer ein eigenes Stück auf die Bühne des Schauspielhauses Graz gebracht: „Motel“ ist eine verrückte, schrille Revue, die die Regeln der Vernunft auf den Kopf stellt.

Ein Motel an einer Landstraße und kein Gast in Sicht - bis der Direktor den Wegweiser zur nächsten Stadt einfach herumdreht: Aus dem leeren Motel wird im Nu ein stark frequentiertes „Fünf-Sterne-Hotel“. Die so zur Übernach­tung Gezwungenen sind allerdings fragwürdige Existenzen.

"Motel"

ORF

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„Jede Verrücktheit, die uns eingefallen ist“

Das ist das Setting für Viktor Bodos neueste Regiearbeit am Schauspielhaus Graz. Dabei stellt Bodo die Regeln auf den Kopf und die Regeln des Theaters und der Vernunft in Frage - mit seinem „Motel“ bringt er eine schräge Revue durch Theater, Film und Literatur auf die Bühne.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 23.10.2014

Dieses Motel stehe für das Nichts, so der Regisseur, und dieses Nichts habe viele Wirklichkeiten oder gar keine. Jedenfalls habe das von ihm und Andras Vinnai verfasste Stück schlicht den Anspruch, „nichts Ernstes auf die Bühne zu bringen. Wir legen hier all unser Können hinein, viel Komik, Wahnsinn und jede Verrücktheit, die uns eingefallen ist“.

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Spielwut und Persiflage

Da trifft triefend schwarzer Humor a la Monthy Python auf eine Art Schnitzeljagd durch die vielen Zimmer, vorbei an einem Mörderduo, das fürchtet, selbst ermordet zu werden bis zu einer Eskorte Sprachforscher. Bodo persifliert auch seine bisherigen Graz-Inszenierungen wie „Liliom“, „Der Meister und Margarita“ oder „Die Stunde da wir nichts voneinander wussten“ mit all der Spielwut und Inszenier-Freudigkeit, für die er schon vielfach ausgezeichnet wurde.

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Beim tollen Spiel machen unter anderen Stefan Suske, Thomas Frank, Jan Thümer, Evi Kehrstephan und Katharina Paul mit.

Kafkaesker Bodo

Keiner ist jedenfalls das, was er zu sein glaubt, alles verkehrt sich ins Gegenteil und wieder retour. „Es ist ein Vexierspiel, gedreht und gewendet“, sagt Bodo, weitergetrieben bis zur Unendlichkeit oder doch in die Realität? "Ja, „Motel" nehme Anlehnungen bei der Welt von Franz Kafka“, so der Regisseur.

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