Champagnerlaune und Treuetest

Champagnerlaune, Verführung, Verwechslung und Treuetest - das sind die Zutaten von „Der Opernball“. Das Stück des Grazer Komponisten Richard Heuberger ist die erste Operette unter der neuen Grazer Opernintendantin Nora Schmied.

„Der Opernball“ ist Heubergers bekanntestes Werk und wurde 1898 im Theater an der Wien uraufgeführt. Schmied nahm die Operette aus mehreren Gründen auf ihren Spielplan: „Es ist ein wunderbares Stück, tolle Musik, subversive Dialoge, spannende Figuren, und nicht zuletzt ist Richard Heuberger auch Grazer - all diese Facetten zusammen waren doch für mich eine klare Entscheidung, dieses Stück hier in Graz zu spielen, zumal es hier auch schon sehr lange nicht mehr zu hören und zu sehen war.“

Wer mit wem und wie und ob überhaupt?

„Komm mit mir ins Chambre separee“ ist der Ohrwurm der Operette, die sich in ihrer Handlung mit der ehelichen Treue beschäftigt. Mit fingierten Briefen werden da zwei Ehemänner von ihren Frauen auf die Probe gestellt, ob sie sich bei einer anonymen Einladung zum Pariser Opernball ins Separee verführen lassen.

Am nächsten Tag gibt es dann Katerstimmung und die Frage, wer mit wem und wie und ob und überhaupt - und das alles in einer neuen, zeitgemäßen Textfassung: „Ich bin sehr glücklich, dass Peter Lund, der ja wirklich ein ausgewiesener Experte ist, bereit war, sich an den ‚Opernball‘ ranzumachen, und ich glaube, durch seine Textfassung hat das Stück noch einmal ganz viel gewonnen“, ist Schmied überzeugt.

Eine Reise mit ungewissem Ausgang

Regisseur Bernd Mottl sind in seinem Regiekonzept mehrere Punkte wichtig: „Dass wir die Leute abholen, dass wir sie mit einer Operettensüffigkeit empfangen und dann mitnehmen auf eine Reise, eine Reise, die sich an den Figuren festmacht, die nicht ahnen, was ihnen widerfährt im Laufe des Stücks, und so wollen wir es auch zeigen. Wir arbeiten zunächst mit großem Plüsch und riesigen Kostümen, sehr historisierend, und der Abend entwickelt sich dann in eine bestimmte Richtung, die ich aber nicht verraten möchte. Mit ist wichtig, dass man das Stück feiert, dass man den Komponisten feiert und dass wir doch etwas eigenes daraus machen.“

Prächtiges Bühnenbild, glamouröse Kostüme

Beim Bühnenbild nahm Friedrich Eggert, das Foyer der Grazer Oper als Vorbild, mit prächtig, bunten, glamourösen Kostümen unterstützt Alfred Meyerhofer die glanzvolle-Opernball-Operettenstimmung. Die Figuren sind stimmig besetzt mit Sieglinde Feldhofer als fädenziehende Kammerzofe Hortense, Gerhard Ernst und Lotte Marquardt als älteres Ehepaar Beaubouisson, Ivan Orescanin und Nadja Mchantaf als Ehepaar Aubier und Martin Fournier und Margareta Klobucar als Ehepaar Dumenil.

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