Müllmann aus Afrika stellt in Graz aus

Der Müllmann aus Afrika ist derzeit Gastkünstler im Grazer Schaumbad. Den Namen hat sich der Nigerianer Dilumprizulike nicht von ungefähr gegeben, denn sein künstlerisches Material ist das Weggeworfene.

Bevor Dilumprizulike in Berlin und Zürich ausstellt, macht er Station in Graz. Er ist einer der gefragtesten Künstler Nigerias. Er ist in der Liste der 50 einflussreichsten Künstler des afrikanischen Kontinents.

Schaumbad Ausstellung

ORF

Am 17. Juni präsentiert Dilumprizulike seine Skulpturen im Grazer Schaumbad

Schrott als Spiegel der Gesellschaft

Sein Werkstoff ist der Schrott und daraus entstehen seine Skulpturen, die mittlerweile um die Welt gehen. Mit dem Schrottplatz ums Eck hat er eine geradezu paradiesische Situation in Graz. Der Stoff geht niemals aus und ist zugleich Spiegel jeder Gesellschaft: „Ich versuche von diesem Schrott, den Charakter, Persönlichkeit, Individualität, Lebensphilosophie, eine Gesellschaft herauszusuchen. Dann benutze ich diesen Charakter und die Materialien als Zutat, um eine Suppe zu kochen.“

Der Stoff geht ihm niemals aus und ist für ihn mehr als ein Abbild jeder Gesellschaft, wie er im Gespräch mit ORF-Kulturredakteurin Ilse Amenitsch erzählt:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Von Reichtum und Armut

Aber nicht jedes Teil kommt in Frage, um es wiederzuerwecken: "Die sind wie gerettet, also die sind wiedermal akzeptiert und dann leben die noch weiter“, so der Künstler, für den das Weggeworfene viele Details erzählt: „Manchmal ist es mehr benutzt, manchmal kaum, je nachdem wieviel Geld die Leute haben oder wieviel Armut die haben.“

Schaumbad Ausstellung

ORF

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 14.6.2016

Nichts ist nutzlos

Dilumprizulike sieht seine Arbeit nicht als Gesellschafts-, sondern vielmehr als Systemkritik: „Also Menschen kommen und gehen, Politiker kommen und gehen, Leute leben und sterben, aber die Konzepte, die begründete Identität, gehen nicht weg.“ Sein Credo lautet dennoch: Nichts ist nutzlos.

Link: