Die Fingerhutsammlerin von Mureck

Die Wahrzeichen von Mureck sind offensichtlich: die Schiffsmühle oder Schloss Brunnsee mit seinen Teichen. Eine Sehenswürdigkeit verbirgt sich jedoch in den Schränken von Lore Holler: Sie sammelt Fingerhüte aus aller Welt.

Abseits der Sehenswürdigkeiten von Mureck hütet die Eichfelderin ihren ganz persönlichen Schatz - rund 1.000 einen Zentimeter hohe Kostbarkeiten sammelte Lotte Holler über viele Jahre hinweg: „Ich täte gar keinen Fingerhut für einen Brilliantring eintauschen“, sagt sie über ihre Sammlerstücke.

Vom Mitbringsel zum Sammlerstück

Fingerhüte sind ihre Leidenschaft - eine Passion, die vor 32 Jahren ein Nachbar bei Lore Holler weckte, als er der gelernten Schneiderin einen Fingerhut als Mitbringsel vom Nordkap schenkte. „Der hat mir so gefallen, da hab ich mir gedacht, das wär etwas für mich zum Sammeln: klein, braucht nicht viel Platz - und passt zu meinem Beruf“, erzählt Holler.

Kaum eine Woche vergeht, ohne dass nicht ein neuer Fingerhut zu Lore Hollers Sammlung hinzukommt. Jeden Tag begutachtet sie ihre Fingerhüte - „überhaupt, wenn wieder eine ganze Menge angekommen sind. Es gibt ja Wochen, wo ich fünf bis sechs Fingerhüte am Tag bekomme“, erklärt sie.

Ob Glas, Porzellan, Holz, Kork oder Zink - in der bunten Sammlung lassen sich die verschiedensten Materialien finden. Auch Herr Holler weiß die kleinen Kunstwerke zu schätzen. „Ein, zwei Mal im Jahr setzen wir uns schon zusammen, und dann schauen wir durch, was neu gekommen ist, die besonderen Stücke“, so Gatte Sepp Holler.

Der Steirische Prinz fehlt

Besonders die Adeligenbilder hätten es seiner Frau angetan, so Holler: „Adelssachen gefallen mir ganz besonders. Also da leg ich ganz viel Wert und jetzt, wenn mein Schulfreund von Schweden kommt, weiß ich, dass da einiges vom Schwedischen Königshaus kommt“, so Lore Holler.

Ein ganz wichtiges Motiv fehlt ihr aber noch - nicht Mozart, auch nicht der Papst, sondern der steirische Prinz: „Ja, der Erzherzog Johann“, sagt sie - den hätte sie noch nirgends gefunden.

Großputz mit den Enkelkindern

Beim Abstauben hat Frau Holler immer tüchtiger Helfer: „Einmal Großputz ist in der Adventszeit, das ist Tradition mit den Enkelkindern.“ Aber bis dahin hat Lore Holler noch Zeit, die Fingerhüte zu sammeln, von denen sie noch träumt: „Von den Schauspielern; Romy Schneider, Curd Jürgens, Hans Moser - die möcht ich sicher noch haben.“