Steiermark: Ödensee

Der Ödensee liegt abseits der Dörfer und Orte im Salzkammergut - ein Geheimtipp für alle, die Ruhe und Erholung suchen. Der außergewöhnliche Badesee mitten in einem Naturschutzgebiet ist aber noch viel mehr.

Das reine Wasser im See, die Bäume ringsum, die Ausläufer des gewaltigen Dachsteinmassivs: Das ist die romantische Naturkulisse, die sich dem Besucher am Ödensee bietet. Auf 776 Metern Seehöhe gelegen, ist der Waldmoorsee mit seiner Fläche von 20 Hektar einer der kleineren Naturseen im Salzkammergut. Das Wasser fließt ausschließlich unterirdisch zu: Der Ödensee wird von Schmelzwasser und Quellen aus dem Kemetgebirge gespeist.

Im Hochsommer ist er als Badesee überaus beliebt. Ein Sprung ins kühle Nass bringt an heißen Tagen garantiert die gewünschte Abkühlung – die Wassertemperaturen liegen im Juli und August bei bis zu 22 Grad.

Leicht zu erwandern

Ein ganz besonderes Erlebnis ist auch eine Wanderung rund um den See. Der eineinhalb Kilometer lange Rundweg ist vor allem bei Familien mit kleinen Kindern sehr beliebt, er ist auch mit Kinderwagen oder Rollstuhl leicht zu schaffen. Wer länger unterwegs sein möchte, kann eine der sogenannten Naturerlebniswanderungen in der Region unternehmen - Wanderungen, die jeweils einem besonderen Thema gewidmet sind.

So finden Sie zum Schatz

mit dem Auto:

  • A9 Ausfahrt Radstadt/Liezen/Schladming, weiter auf der B320 Salzkammergut Straße bis Pichl-Kainisch, dann weiter B145, kurz vor dem Steiner-Wirt zweigt die Ödenstraße zum See ab (Hinweisschildern folgen).

mit der Bahn/Bus:

  • bis Stainach-Irdning, von dort mit dem Bus weiter nach Pichl-Kainisch

Einiges zu erfahren

So erfährt man zum Beispiel auf einem der Wege alles über die Geschichte des Torfstichs in der Region. Schon im 18. Jahrhundert wurde im sogenannten Kainischmoos Torf für die Beheizung der Sudhütten in den Salinen Bad Aussees abgebaut.

Über Generationen prägte der Torfabbau die Region und verschaffte der Bevölkerung Arbeit. Ein Torfarbeiter stach im Kainischmoos durchschnittlich 2.500 Ziegel pro Tag. Der Verfall des Kohlepreises Mitte der 20er-Jahre war einer der Gründe für den Rückgang und das Ende des Torfabbaus.

Naturwunder für kleine und große Entdecker

Die Flächen entwickelten sich wieder zu ökologisch wertvollen Übergangsmooren. Heute ist das Kainischmoos im Besitz der Naturschutzjugend. Zusammen mit den angrenzenden Moorbereichen und dem Ödensee ist es als Naturschutzgebiet von europaweiter Bedeutung ausgewiesen worden (»Natura 2000«).

Besonders sehenswert ist auch das Hochmoor, eine wichtige Ausgleichsfläche für den Wasserhaushalt - für Fotografen bieten sich hier einzigartige, oft bizarr anmutende Motive.

Der Ödensee

ORF/Regine Schöttl

Auch wer sich für Klima- und Pflanzengeschichte interessiert, findet hier ein weites Forschungs- und Betätigungsfeld: Das Hochmoor beherbergt zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten, zum Beispiel Sonnentau, Wollgras oder Fieberklee.

Wo Quellen aus dem Nichts entspringen

Eine andere Naturerlebniswanderung führt zu den sogenannten Karstquellen-Strumern. Wenn auf dem Dachstein der Schnee schmilzt oder wenn es lange Zeit intensiv geregnet hat, dann entspringen diese Quellen wie aus dem Nichts und werden zu kleinen Bächen. Ist dieses Naturschauspiel vorbei, versiegen die Quellen, die Bäche trocknen wieder aus und werden bemoost.

Der Ödensee

ORF/Regine Schöttl

Kontakt:

Naturerlebnis Ödensee
Pichl-Kainisch
8984 Bad Mitterndorf
Tel. 0664 2762794

Geht man den Erlebnisweg von den Strumern weiter, kommt man zur Aulacke. Anfang Mai ist sie ein besonders begehrtes Wanderziel, denn um diese Zeit laichen hier Tausende Frösche. Nicht nur Kinder freuen sich auf die letzte Station dieser Naturerlebnis-Wanderroute: Nach etwa einer Stunde Gehzeit erreicht man den Streichelzoo Stieger mit Hasen, Meerschweinchen, Ziegen und vielen anderen Tieren.

Für Tierliebhaber

Wer Tiere liebt, sollte auf alle Fälle auch den sogenannten Altarm Riedelbach besuchen, zu dem eine weitere Wanderroute führt: Dort ist ein idealer Laichplatz für Fische, im Unterholz nisten unzählige Vögel.

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Ein Naturjuwel im Salzkammergut

Der Ödensee ist ein Geheimtipp für Naturliebhaber - ein besonderes Juwel im an Naturschätzen nicht armen Salzkammergut.

Ein Paradies für Petri-Jünger

Der Ödensee ist auch ein Paradies für Anglerfreunde. Der Fischbestand ist groß und spiegelt einen Artenreichtum, der sonst selten zu finden ist: See- und Bachforellen leben hier ebenso wie Saiblinge, Hechte, Weißfische und Karpfen. Besonders gepflegt werden der Artenbestand und die Fischvielfalt in der Fischzucht Kainisch, die von den Österreichischen Bundesforsten betrieben wird - auch zu dieser Fischzucht führt ein eigener Naturerlebnis-Wanderweg.

Zum Freizeitangebot rund um den Ödensee gehören schließlich noch zahlreiche Lauf- und Nordic-Walking-Strecken, ein eigener Reitweg durch die malerische Landschaft und im Winter eine Langlaufloipe.

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