Steiermark: Rassach

Rassach in der Weststeiermark ist ein Straßendorf (fast) wie anno dazumal: mit jahrhundertealten Bauernhäusern, liebevoll restaurierte Kapellen und Blumen, wohin das Auge schaut - und das direkt an einer stark befahrenen Durchzugsstraße.

Auf den ersten Blick wirkt Rassach für viele Besucher verträumt: Steht man vor einem der alten, typisch weststeirischen Bauernhäuser, bekommt man den Eindruck, hier sei die Zeit stehen geblieben. Wie anno dazumal prägen die spitzen Giebel und kleinen Fenster die Gebäude, ein schmuckes Haus reiht sich an das andere, kein hochmoderner Bau stört das geschlossene und gepflegte Ortsbild.

Mitten durch den Ort führt die Radlpassstraße. Mehr als 13.000 Fahrzeuge sind hier täglich unterwegs, doch die Rassacher stört das nicht, im Gegenteil: Sie wissen die Vorteile eines Straßendorfs zu schätzen. Bäuerliche Selbst- und Direktvermarkter profitieren vom Durchzugsverkehr ebenso wie viele, die Kunsthandwerk vertreiben.

Rassach

ORF/Regine Schöttl

Mehrere Betriebe bieten einzigartige Exponate an. Produktions- und Verkaufsstätte sind meist adaptierte und umgestaltete ehemalige Stallgebäude. Auf viele Künstler übt Rassach eine magische Anziehung an – einige lassen sich zur Inspiration auch länger im Dorf nieder.

Kontakt:

Tourismusverband Stainz Schilcherland
Rathausplatz 4
8510 Stainz
Tel. 03463 45180

Stehenbleiben und innehalten

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten des Ortes zählen Kapellen ebenso wie mit viel Liebe und Gespür renovierte Bildstöcke. Die 1906 gebaute Dorfkapelle etwa, die als einfache Landkirche im deutschen Renaissance-Stil gestaltet worden ist, oder die „Marxenkapelle“: Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet und im Jahr 2000 von den Besitzern und der Dorfgemeinschaft der Gemeinde übergeben. 2014 wurde die Kapelle umgebaut und hat seither einen neuen Namen und eine neue Funktion: Sie ist die erste sogenannte Park + Pray-Kapelle in der Steiermark. Durchreisende werden dazu eingeladen, ihr Fahrzeug kurz abzustellen und innezuhalten; neben einer breiten, siebenstufigen Steintreppe gibt es auch einen barrierefreien Zugang zur Kapelle.

Rassach

ORF/Regine Schöttl

Ein Ort mit jahrhundertealter Tradition

Die Geschichte von Rassach reicht bis in die Römerzeit zurück. 37 Hügelgräber belegen diese frühe Besiedelung. In der Zeit der Völkerwanderung siedelten sich Slawen an, schon aus dieser Zeit könnte auch der Name des Dorfes stammen.

So finden Sie zum Schatz

mit dem Auto:

  • A2 Abfahrt Lieboch, weiter auf der B76 bis Rassach

mit der Bus:

  • ab Graz Regionalbus 760 der Verbundlinie nach Rassach

Für das heutige Ortsbild entscheidend ist ein späteres tragisches Ereignis: Im Jahr 1752 gab es einen Großbrand in Rassach, fast alle Gebäude fielen damals den Flammen zum Opfer. Die Häuser wurden danach mit großzügiger Unterstützung aus dem damaligen Stift Stainz neu gebaut – einheitlich im Stil der Zeit. Die meisten Gebäude im heutigen Ortskern von Rassach stammen aus dieser Zeit: ein Teil aus Holz, ein Teil mit Ziegeln errichtet, viele Stallgebäude und Stadel mit kunstvollen Ziegelornamenten.

Rassach

ORF/Regine Schöttl

Von Rassach aus lassen sich auch wunderbare Ausflüge in die Umgebung machen. Nur ein paar Minuten sind es von hier bis nach Herbersdorf, wo eine der kleinsten und ältesten Mühlen der Steiermark zu besichtigen ist. Gegen Voranmeldung kann man hier zusehen, wie aus Kürbiskernen das „Grüne Gold“ der Steiermark, das Kernöl, gemahlen, geknetet, geröstet und schließlich gepresst wird - und zwar so, wie es schon vor Generationen gemacht wurde, denn die Ölmühle Herbersdorf ist eine der wenigen noch vollständig erhaltenen Betriebe, in denen das steirische Kernöl in althergebrachter traditioneller Weise hergestellt wird.

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Romantik im Durchfahren

Rassach präsentiert sich regelrecht verträumt, und das, obwohl es direkt an einer stark befahrenen Durchzugsstraße liegt.

Auf der Kernölspur

Der Besuch der Ölmühle könnte auch zu einer interessanten Radtour durch die Region inspirieren. Der sogenannte Ölspur-Radweg führt bis zu 90 Kilometer weit durch die äußerst reizvolle Natur- und Kulturlandschaft der Weststeiermark. Dabei radelt man auch durch die berühmte Schilcherregion, und damit natürlich auch durch die Gemeinde Stainz, zu der Rassach, als „Herz der Schilcherregion“, seit einer Gemeindestrukturreform im Jahr 2015 gehört.

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