Das „glückliche Österreich“ bei der styriarte

Die styriarte 2018 steht unter dem Motto „Felix Austria“. Das Festival begibt sich auf einen Streifzug vom 14. Jahrhundert in die Gegenwart. Das Programm ist bewusst fröhlich und positiv gehalten.

Passend zur Hundertjahrfeier der Republik Österreich hat die styriarte für 2018 das Motto „Felix Austria“ gewählt. Im Mittelpunkt steht ein Fest rund um die Oper „Julo Ascanio“ von Johann Joseph Fux, die den Auftakt zu einer mehrjährigen Serie von Werken des steirischen Komponisten bildet.

Barockfest zum Auftakt

Ein stimmungsvolles Barockfest für Komponist Fux eröffnet die diesjährige styriarte. Eingebettet in einen vielsinnlichen Abend erklingt die früheste erhaltene Oper des Hofkapellmeisters, dessen Kunst lange in Vergessenheit geriet - „Julo Ascanio“ aus dem Jahr 1708.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 22.6.2018

Kleine Bühne, Wege und Zierde

Die Aufführung beginnt im Glücksgarten hinter der Helmut-List-Halle und bietet ein „ganz immaterielles Bühnenbild aus Licht“ von OchoReSotto, sagte Intendant Mathis Huber. „Wir machen den Rahmen, der den Zugang zu Fux einfach machen soll“, erläuterte Huber. Daher wird die Oper „Julo Ascanio, Re d’Alba“ rund um die Liebesqualen des siegreichen Julo Ascanio als barockes Fest inszeniert, das im neu gestalteten Glücksgarten seinen Anfang nimmt. Eine kleine Bühne, Wege und bunte Ziergegenstände finden sich da. Hier soll das Publikum bei einem Aperitif auf den weiteren Abend eingestimmt werden, bevor es in die Halle zur Oper geht.

„Zauberbühne und fantastische Kostüme“

„Im Zentrum steht die Musik, wir wollten keine große Theaterregie, wir wollen Zauberbühne und fantastische Kostüme“, beschrieb Huber den Zugang zu dem heute völlig unbekannten Werk des steirischen Komponisten. Für die Zauberbühne zeichnet das Künstlerkollektiv OchoReSotto verantwortlich, das mit seinen Projektionen unter anderem beim Grazer Klanglicht für spektakuläre Effekte sorgte. Um das alte Bühnenbild, wie es auf Bildern zu sehen ist, neu zu gestalten, wird die Orchestermuschel als Projektionsfläche genützt. Vier Beamer sollen die Effekte ermöglichen, Lilli Hartmann entwarf dazu noch üppige Kostüme.

Styriarte

Werner Kmetitsch

Fröhlichkeit und Hochzeiten

Eine „positives, fröhliches Programm“ erwartet die Besucher bis zum 22. Juli bei der styriarte, so Huber. Dabei werden auch Bezüge zur Heiratspolitik der Habsburger hergestellt, was sich auch in diversen Festen wie dem für Maria Theresia oder dem Hochzeitsfest für Kaiser Leopold und seine Frau Claudia in Schloss Eggenberg niederschlägt. Am 7. Juli wird bereits zum zwölften Mal die ORF Steiermark-Klangwolke erklingen: Heuer steht das Konzert „Schubert in Stainz“ auf dem Programm - mehr dazu in Klangwolke 2018: „Schubert in Stainz“.

„Fidelio“ neu zu erleben

Beethovens „Fidelio“ unter der Leitung von Andres Orozco-Estrada ist ein weiteres Projekt, das in ungewöhnlicher Form zu erleben sein wird. Beethovens Freiheitsoper wird mit neuen Texten versehen, bei denen es um einzelne Schicksale von Flüchtlingen geht. Es singen Dorothea Röschmann, Johannes Chum, Adrian Eröd, Jochen Kupfer und Tetjana Miyus.

Stainzer Kirchenkonzerte

Mit dem Concentus Musicus werden die Stainzer Kirchenkonzerte wiederbelebt: Ebenfalls unter der Leitung von Orozco-Estrada wird ein Schubert-Programm zu hören sein. Der Concentus ist noch bei weiteren Programmen zu hören, so werden beispielsweise Schuberts „Unvollendete“ in ergänzter Fassung oder auch Haydns Kaiserquartett gespielt.

Klingendes Geschichtspanorama

Musik des Fin de siecle spielt das Zemlinsky-Quartett unter dem Titel „Verklärte Nacht“: Schönberg, Zemlinsky und Brahms werden zu hören sein. Markus Schirmer bringt in bewährter Manier Beethoven zu Gehör, und Jordi Savall bietet in „Krieg und Frieden“ ein klingendes Geschichtspanorama von Kaiser Maximilian I. bis Kaiser Karl VI. zum Abschluss des Festivals.

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