S7: Bürgerinitiative ficht UVP-Bescheid an

Die Bürgerinitiative „Allianz gegen die S7“ geht gegen den positiven UVP-Bescheid für den Bau der Fürstenfelder Schnellstraße vor. Sie hat ihn beim Verkehrsministerium angefochten und verlangt eine Wiederaufnahme des Verfahrens.

Mit Zähnen und Klauen kämpft die Bürgerinitiative seit Jahren gegen den Bau der S7 - bisher allerdings mit mäßigem Erfolg, denn seit Oktober ist das Umweltverträglichkeitsverfahren für den Westabschnitt von Riegersdorf an der A2 bis Dobersdorf im Burgenland positiv abgeschlossen. Auch wurde bereits ein Großteil der dafür notwendigen Grundstücksablösen von der Asfinag abgewickelt, und so steht einem Baubeginn theoretisch nichts mehr im Weg.

Der geplante Streckenverlauf der S7

Asfinag

Die S7 soll von der A2 bei Riegersdorf bis zur ungarischen Staatsgrenze reichen

Neue Beweise gegen Umweltverträglichkeit

Den Baubeginn will die Bürgerinitiative aber mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln verhindern. Deshalb habe man laut ihrem Sprecher Johann Raunikar beim Verkehrsministerium den Antrag gestellt, das UVP-Verfahren wieder aufzunehmen - mit der Begründung, dass die Fürstenfelder Schnellstraße nicht umweltverträglich sei, wofür es mittlerweile auch neue Beweismittel gebe.

„Das eine ist, dass die S7, falls sie gebaut werden sollte, die Gefahr in sich birgt, dass es zu weiteren Waldverwüstungen im Bereich des Edelseewaldes kommt, zweitens, dass Tierarten, die unter dem Schutz der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie stehen, gefährdet sind, zum Beispiel die Gelbbauchunke“, sagt Raunikar.

Antrag hat keine aufschiebende Wirkung

Beim Verkehrsministerium bestätigt man, dass der Antrag auf Wiederaufnahme am Mittwoch eingegangen ist, dieser werde jetzt geprüft. Aufschiebende Wirkung hat dieser Einspruch aber nicht, weshalb man bei der Asfinag auch weiterhin von einem Baubeginn für den Westabschnitt im kommenden Frühjahr ausgeht. Dafür habe man einen rechtsgültigen Bescheid und sehe keinen Grund für eine Zeitverzögerung, heißt es.

Gesamtkosten betragen 565 Millionen Euro

Die UVP für den 14 Kilometer langen südöstlichen Teil von Dobersdorf bis zur ungarischen Staatsgrenze ist noch im Laufen. Mit der S7 soll die Bevölkerung vom Durchzugsverkehr entlastet werden. Das Gesamtvorhaben kostet 565 Millionen Euro.

Links: