Sturm: Generalmanager Goldbrich ist zufrieden

Neun Runden vor Schluss ist Rang drei in der Endabrechnung der Fußball-Bundesliga für Sturm Graz zum realistischen Ziel geworden - für Generalmanager Gerhard Goldbrich Grund genug, durchaus zufrieden Bilanz seiner Amtszeit zu ziehen.

„Die Bilanz von Sturm kann sich sehen lassen. Wir sind Dritter, unser Ziel war es, Vierter zu werden“, so Goldbrich, der sein Amt am 1. Dezember 2012 antrat - zu einer Zeit, als das Personalkarussell sehr heftig rotiert war: Erst war Sport-Geschäftsführer Paul Gludovatz aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden, dann hatte der wirtschaftliche Geschäftsführer Christopher Houben sein Amt zurückgelegt. Ende März sollte es dann noch einmal Fahrt aufnehmen: Mit Ayhan Tumani verließ der nächste den Club, Goldbrich führt nun auch dessen Sportdirektoren-Agenden.

Gerhard Goldbrich

APA/Markus Leodolter

Sturms Generalmanager Gerhard Goldbrich zieht eine zufriedene Zwischenbilanz

Unruhe in Umbruchsjahr „normal“

„Ich bin in turbulente Zeiten hineingekommen“, sagt Goldbrich, „das ist für mich in einem Umbruchsjahr aber normal, da werden langjährige Prozesse verändert. Da ist nicht alles ruhig, und das gehört auch so“. Die Fluktuation im Verein sei freilich nicht „wegzuleugnen. Das schaut nicht gut aus, es gab auch unglückliche Aussagen von dem einen oder anderen. Aber alle gehen davon aus, dass jetzt Ruhe eingekehrt ist. Wir wollen arbeiten und nicht mehr reden“.

Dass die personellen Turbulenzen im Vergleich zum Sportlichen medial stärker ausgebreitet wurden, erklärt sich Goldbrich so: „Graz ist in jedem Bereich ein diffiziles mediales Pflaster. ‚Good news‘ interessieren nicht immer.“ Dass man den Unruhen zum Trotz - schließlich wurde auch Trainer Peter Hyballa Anfang März nach sechs Spielen ohne Sieg in Frage gestellt - dennoch bis auf Platz drei vorgestoßen sei, könne man gar nicht hoch genug schätzen, „weil es vom großartigen Charakter des gesamten Teams zeugt“.

Hyballas schillernder Charakter sei für ihn jedenfalls kein Problem: „Ich kann mit ihm umgehen“, meint Goldbrich, mahnt aber auch den Coach, der sich selten ein Blatt vor den Mund nimmt: „Der Trainer muss vor allem mit seinem Kader und den anderen Trainern im Verein können.“

Schopp und Co. sollen stärker eingebunden werden

Das scheint bei Tumani nicht immer der Fall gewesen zu sein - dessen Abgang will Goldbrich aber nicht kommentieren: „Ich werde diese Rolle auch weiterhin ausfüllen, aber ich stärke meine Partner im Club“, meint er im Hinblick auf Amateure-Coach Markus Schopp, dessen Co Günther Neukirchner und Tormann-Coach Roland Goriupp sowie Akademieleiter Dietmar Pegam. „Wir haben so viele gute Leute im Verein, ich muss sie nur ihre Verantwortung wahrnehmen lassen und sie noch stärker einbinden“, betont Goldbrich, der dafür keine neue Posten schaffen will.

Erhöhung der Stadion-Kapazität geplant

Für ihn selbst bedeute die erweiterte Funktion mehr Arbeit, „aber ich war ja vorher auch selbst für das Personal verantwortlich“. Mehr Aufwand bedeuten derzeit freilich nicht nur die Vertragsverhandlungen (elf Kontrakte laufen aus, darunter jene von Jürgen Säumel, Rubin Okotie und Richard Sukuta-Pasu), sondern auch die Stadioninfrastruktur: Für die Verstärkung des Flutlichts auf Europa-League-Gruppenphasen-Niveau gab die Stadt bereits grünes Licht, nun soll auch die Kapazität der UPC-Arena erhöht werden - so sollen durch die Überbauung der Gräben 3.000 zusätzliche Plätze gewonnen werden. Zudem überlegt man, das gesamte Stadion von der Stadt zu pachten, um u.a. mehr Gestaltungsmöglichkeiten im Sponsoringbereich zu bekommen: „Das ist aber noch Zukunftsmusik“, so Goldbrich.

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