Nach Böller-Unfall: Schicker mit Erinnerungslücken

Nach dem schweren Böller-Unfall im obersteirischen Bruck an der Mur liegen nun die Aussagen des Fußballers Andreas Schicker vor: Der Obersteirer erklärte bei der Vernehmung, er könne sich kaum an die Explosion erinnern - er sprach von „massiven Erinnerungslücken“.

Wie die Staatsanwaltschaft Leoben am Montag erklärte, seien noch weitere Ermittlungen im Gange. Den pyrotechnischen Gegenstand habe er von einem Bekannten gekauft und für einen „stärkeren Schweizer Kracher“ gehalten.

„Stärkerer Schweizer Kracher“

Zum Fakt, dass der Knallkörper der Kategorie 4 eigentlich nur von geschulten Pyrotechnikern gekauft und gezündet werden darf, habe Schicker keine Aussage gemacht; der Name des Bekannten, dem er den Böller abgekauft hat, ist den Behörden bekannt.

Linke Hand regelrecht zerfetzt

Der 28-jährige Profi-Fußballer hatte in der Nacht auf den 23. November vor einem Lokal in Bruck an der Mur im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag einen Böller angezündet, der in seinen Händen explodiert war. Schicker wurde an beiden Gliedmaßen schwer verletzt, die linke Hand konnte von den Ärzten nicht gerettet werden - sie musste ihm inklusive des unteren Drittels seines linken Arms amputiert werden - mehr dazu in Böllerunfall: Fußballprofi verlor Hand (23.11.2014). An der rechten Hand nähten die Mediziner seinen Daumen wieder an. Laut LKH Graz verlaufe die Genesung gut, die Durchblutung des Fingers sei auch gegeben - mehr dazu in Nach Böllerunfall: Schicker auf Weg der Besserung (24.11.2014).

Nicht nur Schicker, sondern auch ein 27-jähriger Bekannter wurde bei der Explosion verletzt. Darum wird gegen den Fußballer wegen fahrlässiger Gefährdung durch Sprengmittel ermittelt - mehr dazu in Schicker wird nach Böllerunfall angezeigt (25.11.2014).