Alarmsystem „hört“ Graffiti-Sprayer

Eine Forschergruppe am Joanneum Research in Graz hat ein neues Überwachungssystem entwickelt: Es löst Alarm aus, sobald ein Graffiti-Sprayer seine Spraydose verwendet. Die Meldung kann automatisch weitergeleitet werden.

Jedes Jahr entstehen in Österreich durch Spraybilder auf Hauswänden und Zügen Schäden in Millionenhöhe. In Graz konnten erst kürzlich drei Jugendliche ausgeforscht werden, die einen Schaden von mehr als 10.000 Euro zu verantworten haben - mehr dazu in Graffiti-Sprayer ausgeforscht.

„Abnormale Geräusche" verraten Sprayer“

Das neue Überwachungssystem von Joanneum Research soll nun dabei helfen, Eigentümer rechtzeitig zu alarmieren, sagte Projektleiter Franz Graf: „An den entsprechenden Orten sind Mikrofone installiert, und nach der Datenübertragung dieser Mikrofonsignale zu einem Rechner können diese auf spezielle, abnormale Geräusche analysiert werden. Solche abnormalen Geräusche sind zum Beispiel die Geräusche von Graffiti-Sprayern oder auch das Klacken der Sprühdosen, und so kann man sehr einfach, kostengünstig, aber auch sehr effizient die Überwachung von speziellen Bereichen durchführen.“

Haupteinsatzgebiet sollen Bahnhöfe und Bahnsteige werden. Ziel dabei ist es nicht unbedingt, die Sprayer zu stellen, sondern den Schaden so gering wie möglich zu halten, indem man zum Beispiel im betreffenden Bereich Licht einschaltet, über Lautsprecher Warnungen durchgibt und auch Wachdienste oder Polizei ruft.

Auch spezielle Bilderkennungssoftware

Parallel zur Alarmierung über Töne entwickelte das Team von Joanneum Research eine spezielle Bilderkennungssoftware, die alarmiert, wenn Überwachungskameras etwas Ungewöhnliches aufnehmen, so Georg Thallinger von Joanneum Research: „Wir versuchen, normale Vorgänge, die vor einer Kamera sichtbar sind, möglichst automatisch zu erfassen, und dann, wenn etwas abweicht von den normalen Vorgängen, können wir eine Warnung lancieren.“

Das System läuft bereits auf einigen tschechischen Bahnhöfen im Probebetrieb: Als Beispiel für einen Fall, wo das System alarmiert hatte, nannte Thallinger ein Auto, das plötzlich auf den Bahnsteig fuhr. Als Kunden für die neuen Systeme erhofft man sich bei Joanneum Research verschiedenste Bahnbetreiber und andere Firmen.

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