Internationaler Migrationskongress in Graz

Graz ist ab Donnerstag Schauplatz eines internationalen Migrationskongresses. 70 Teilnehmer aus 20 Ländern wollen Lösungsansätze erarbeiten; auch eine Resolution gegen einen EU-Beitritt der Türkei soll verabschiedet werden.

Die Initiative „Pro Mitteleuropa IPM“ ist eine Nichtregierungsorganisation mit Sitz in Wien, die sich 2010 gegründet hat. Sie sieht sich als „Netzwerkplattform“, die den Zusammenhalt in Zentraleuropa stärken möchte - und kommt daher auch nicht am weiterhin bestimmenden Europa-Thema „Flüchtlingskrise“ vorbei.

Grenzmanagement „noch immer notwendig“

IPM-Präsident Philipp Depisch hat rund 70 Teilnehmer aus 20 Ländern – darunter Russland, Ukraine, Israel, Armenien und Irak – zu einem dreitägigen Kongress nach Graz eingeladen, der am Donnerstag offiziell eröffnet wird. Am Freitag steht dann eine Besichtigung des Grenzmanagements Spielfeld auf dem Programm, das bereits seit Monaten leer steht: „Ich bin davon überzeugt, dass derartige Anlagen immer noch notwendig sind. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir ähnliche Maßnahmen auch am Brenner früher oder später werden machen müssen“, meint Depisch.

Am Samstag sollen die Eindrücke aus Spielfeld sowie ein Impulsreferat des Grazer Soziologen und Migrationsexperten Manfred Prisching diskutiert werden.

Lösungsansätze aufzeigen

IPM-Präsident Depisch will aber nicht nur debattieren, sondern als NGO auch Lösungsansätze gemeinsam mit den internationalen Partnern aufzeigen: „Wir wollen auch versuchen, den Staats- und Regierungschefs Dinge aufzuzeigen, auf die sie selbst vielleicht noch nicht gekommen sind. Man sollte noch viel stärker als bisher Nichtregierungsorganisationen in diese Thematik involvieren“, so Depisch.

Resolution gegen EU-Beitritt der Türkei

Ebenfalls auf der Themenliste steht die Rolle der Türkei. Für die Initiative „Pro Mitteleuropa“ ist ein möglicher EU-Beitritt der Türkei völlig ausgeschlossen. „Die jüngsten Ereignisse zeigen uns, dass sich die Türkei in Richtung einer Diktatur bewegt, die die Todesstrafe wieder einführen will, was bitte ein absolutes No-Go für eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union ist“, stellt der IPM-Präsident klar. Am Samstag wollen die Kongress-Teilnehmer eine gemeinsame Resolution verabschieden, die diese Haltung untermauern soll.

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