Hofburg-Wahl: Bürgermeister zu Besonderheiten

Einige steirische Gemeinden sind bei der Hofburg-Wahl besonders hervorgestochen - etwa Unterlamm mit 80,6 Prozent für FPÖ-Kandidat Hofer oder Altaussee mit 66 Prozent für Van der Bellen.

Steiermark-Karte

ORF

Das Wahlergebnis

Ohne Briefwahlstimmen lag Alexander Van der Bellen mit 51,68 Prozent vorn, Norbert Hofer erreichte 48,32 Prozent; die ORF-Hochrechnung des Instituts SORA, welche die Briefwahlstimmen berücksichtigt, ergibt 53,3 zu 46,7 Prozent für Van der Bellen.

In der Steiermark ist es umgekehrt: Inklusive Wahlkarten lag hier Hofer bei 52,7 und Van der Bellen damit bei 47,3 Prozent.

In Unterlamm im Bezirk Südoststeiermark habe laut Bürgermeister Robert Hammer (ÖVP) die Auswahl der Kandidaten letztendlich zum Wahlergebnis geführt: „Eigentlich hätte die Große Koalition - SPÖ und ÖVP - einen gemeinsamen Kandidaten aufstellen müssen. Wir haben in Unterlamm natürlich auch aktive Gemeinderäte seitens der FPÖ, die Wahlwerbung für Hofer betrieben haben, aber für die Wähler hat es meines Erachtens auch keine Alternative gegeben - das hat mir gefehlt.“

„Die Bevölkerung fragen“

Das Ausseerland bleibt - wie schon bei der ersten Stichwahl - fest in der Hand des unabhängigen Alexander Van der Bellen. Gerald Loitzl (ÖVP), Bürgermeister von Altaussee, kann sich das nicht so recht erklären: „Es hat sich ja bei der letzten Stichwahl schon so dargestellt, dass Altaussee ein sehr gutes Ergebnis für Van der Bellen eingefahren hat und auch jetzt wieder das beste Ergebnis in der Steiermark. Aber die Gründe dafür - da müssen sie unsere Bevölkerung fragen.“

Freude über Wiederwahl

In Kapfenberg sorgte ein Facebook-Posting eines FPÖ-Politikers vor der Wahl für Aufregung: Dieser hatte ein Bild Van der Bellens einem Bild von Adolf Hitler gegenübergestellt - mehr dazu in Nach VdB-Hitler-Vergleich der FPÖ: Grüne empört (21.11.2016).

Hofer verlor hier zwar im Vergleich zur ersten Stichwahl an Stimmen, blieb aber vor Van der Bellen. Bürgermeister Manfred Wegscheider (SPÖ) zeigt sich dennoch froh über den österreichweiten Wahlausgang, "denn die Äußerungen, die seitens einiger doch Spitzenrepräsentanten der FPÖ getätigt wurden, da habe ich mir gedacht, wenn die mit dem Bundespräsidenten an die Macht gekommen wären, wäre das glaube ich - für Europa, für Österreich, auch für die Steiermark - nicht gut.“ - mehr dazu in Hitler-Posting: Wegscheider für FPÖ-Vize-Rücktritt (28.11.2016).

Ergebnis-Punktlandung in Aflenz

Weiz ist die einzige steirische Bezirkshauptstadt mit einer Mehrheit für Van der Bellen: „Das liegt höchstwahrscheinlich auch daran, dass Weiz eine offene Stadt ist. Wir sind eine Industriestadt, haben sehr viel Großindustrie, die europazentriert ist, und ich glaube, dass die Menschen auch wissen, dass wir Europa brauchen“, interpretiert Bürgermeister Erwin Eggenreich (SPÖ) das Ergebnis.

Eine Punktlandung legte die Gemeinde Aflenz im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag hin: Hier stimmten 53,3 Prozent für Van der Bellen, 46,7 Prozent für Hofer - das ist das gleiche Ergebnis wie bundesweit inklusive der Briefwahlstimmen.

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