Heuer besonders zahlreiche Silvesterunfälle

Zum Jahreswechsel haben sich auch in dieser Silvesternacht wieder zahlreiche Menschen mit Feuerwerkskörpern verletzt. In der Steiermark habe es, so die Einsatzkräfte, diesmal besonders viele Zwischenfälle gegeben.

Laut Rotem Kreuz habe man schon lange nicht mehr so eine intensive Silvesternacht erlebt. In der Landesleitstelle des Roten Kreuzes seien die Mitarbeiter die ganze Nacht im Einsatz gewesen: „Wir haben zwischen zehn und 15 Böllereinsätze mehr als im Vorjahr gehabt. Natürlich waren auch einige Verkehrsunfälle und internistische Einsätze dabei - im Zuge von erhöhtem Alkoholkonsum zum Beispiel“, so Peter Bauer vom Roten Kreuz.

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Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 1.1.2016

Die Verletzungen, die beim Raketen- und Böllerschießen passierten, waren dabei laut Lars Peter Kamholz von der Chriurgie am LKH Graz durchaus schwer: „Ich habe das schon öfters mit Kriegsverletzungen verglichen, das heißt, da kommt es wirklich zu Absprengungen von Teilen von Extremitäten oder ganzen Extremitäten - oder in einem anderen Fall eine Explosionsverletzung im Gesicht.“

Rakete schoss Mann ins Auge

So kippte etwa in Spital am Semmering eine Feuerwerksbatterie im Bereich einer Terrasse um. Die einzelnen Feuerwerkskörper schossen waagrecht ab und trafen einen 36 Jahre alten Wiener am Kopf. Einen ähnlichen Vorfall gab es in Mariazell, wo Feuerwerkskörper unmittelbar nach der Zündung reagiert hatten.

In Feldbach verletzte sich ein 16-Jähriger an den Fingern schwer: Hier zündete eine Rakete nicht gleich - und der Jugendliche griff noch einmal hin. In Schachen bei Vorau trennte sich ein Mann beim Böllerschießen drei Finger ab. Bei Frohnleiten schoss sich ein Mann mit einer Rakete ins Auge. Auch in Hartberg, St. Anna am Aigen und Graz erlitten mehrere Menschen schwere Augen- oder Gesichtsverletzungen.

Zwischenfall bei Feuerwerk in Grazer Innenstadt

In Seiersberg wurden bei einem Feuerwerk ebenfalls drei Menschen verletzt - zwei wurden ins UKH Graz und einer ins LKH Graz gebracht. In Graz verzeichnete man übrigens auch drei Brände - einer war im Zuge des Grazer Stadt-Feuerwerks entstanden: Die Berufsfeuerwehr Graz musste anrücken und brennende Reste löschen, nachdem eine Salve am Boden explodiert war. Sie sollte vom Erich-Edegger-Steg, einer Fußgängerbrücke über der Mur, abgeschossen werden. Personen wurden bei dem Unfall laut Stadt Graz jedoch keine verletzt.

Feuerwerk Raketen Böller Kracher

APA/Hans Punz

Zum Jahreswechsel haben sich auch in dieser Silvesternacht wieder zahlreiche Menschen mit Feuerwerkskörpern verletzt

„Die pyrotechnischen Effekte sind schon in Richtung der Zuschauer gegangen. Die Polizei hat die Leute dann zurückgedrängt“, erklärte Gerald Wonner, Bereitschaftsoffizier der Grazer Berufsfeuerwehr. Als die Feuerwehr gekommen war, brannten noch die Papprohre bzw. die Verpackung der Feuerwerkskörper. Die kleinen Feuer waren laut Feuerwehr jedoch rasch gelöscht. Bei einem Tiefgaragenbrand in der Münzgrabenstraße sowie einem Wohnungsbrand in der Prankergasse kamen ebenfalls - so weit die Informationen - keine Personen zu Schaden.

Pyrotechnik in Telefonzelle gezündet

Gegen 2.30 Uhr zündeten ein 23-Jähriger und ein 19-Jähriger aus Deutschland Pyrotechnikartikel in einer Telefonzelle in der Grazer Schönaugasse. Bei der Explosion wurde die Verglasung der Telefonzelle zerstört. Beide Verdächtigen konnten ausgeforscht werden - eine Anzeige folgt.

In Graz wurde außerdem ein 19-jähriger Burgenländer verletzt. Er hatte gegen 4.00 Uhr vor einem Lokal bemerkt, dass ihm ein Mann gerade die Brieftasche stahl. Als sich das Opfer zur Wehr setzen wollte, bekam er einen Faustschlag ins Gesicht. Der Täter und zwei weitere Personen flüchteten.