Opel-Verkauf: Zulieferer nicht begeistert

Peugeot kauft Opel – das kann auch Auswirkungen auf steirische Betriebe haben. Französische Unternehmen sind dafür bekannt, vorwiegend in Frankreich produzieren zu wollen. Darum herrscht jetzt Unsicherheit bei Zulieferern.

Es ist ein Milliardengeschäft, das auf dem europäischen Automarkt abgewickelt wird: Der französische Autohersteller Peugeot Citroen kauft die deutsche General Motors-Tochter Opel – mehr dazu in Peugeot zahlt 1,3 Milliarden Euro für Opel (news.ORF.at). Peugeot Citroen wird damit europaweit hinter Volkswagen Platz zwei einnehmen. Diesen hatte bisher Renault gehalten.

Wird Peugeot weiter in Opel-Werken produzieren?

In der Steiermark hält sich bei Automobilzulieferern die Freude in Grenzen, sagt Manfred Kainz von TCM International: „In Ungarn werden Motoren produziert, wir sind da seit 21 Jahren Dienstleister, das ist ein sehr großes Projekt für uns mit vielen Millionen Euro Umsatz. Wenn man 21 Jahre dabei ist, ist man schon ein langjähriger guter Partner. Natürlich haben wir da schon Sorge, wie die Zukunft ausschaut. Ich hoffe gut, schauen wir es uns mal an, aber sicher ist da nichts.“

Arbeiter im Opel Werk General Motors in Wien Aspern

APA/Herbert Pfarrhofer

Rund 1.600 Mitarbeiter sind im Opel-Werk in Wien-Aspern beschäftigt

TCM International beschäftigt weltweit mehr als 500 Mitarbeiter und hat seinen Stammsitz im weststeirischen Stainz. Die große Unbekannte bei dem Milliardengeschäft ist, ob Peugeot Citroen in Zukunft auch in Opelwerken produzieren lassen wird, sagt Kainz. Ein solches Werk gibt es beispielsweise in Wien-Aspern, wo rund 1.600 Menschen arbeiten.

„Protektionismus in Frankreich groß“

„Man wird zum Beispiel bei der Komponentenfertigung schon auch überlegen, welche Möglichkeiten gibt es in Frankreich zu fertigen, was ich nicht unbedingt in Österreich oder in Ungarn fertigen muss. Peugeot wird auch nachdenken, wie man die Kapazitäten optimal nützen kann. Da wird man dann einen Wettbewerb machen. Wir dürfen nicht vergessen, es handelt sich um ein französisches Unternehmen und wir wissen, dass der Protektionismus von Frankreich ein enormer ist“, gibt Kainz zu bedenken.

Frankreich ist bekannt dafür, so viel wie möglich im eigenen Land zu produzieren. "Opel hat in den vergangenen Jahren sehr viel investiert in Getriebe und Motoren, in Wien, in Ungarn, in Polen und in Deutschland. Und Peugeot hat auch investiert und hat die gleichen Möglichkeiten“, so Kainz. Peugeot Citroen werde sich hüten, ein Versprechen für den Erhalt aller Fabriken abzugeben, glaubt Manfred Kainz. Das hänge von der Marktsituation, vom Preis und den Rahmenbedingungen ab.

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