Moos könnte Feinstaubbelastung verringern

Die Feinstaubwerte in Graz sind seit Jahren überhöht. Um das Problem zu bekämpfen will die KPÖ prüfen lassen, ob Moosflächen den Feinstaub binden könnten. Grazer Botaniker sehen diese Idee positiv.

Eine Studie der Universität Bonn zeigt, dass Moose Feinstaub binden und bis zu drei Viertel davon vernichten können. Derzeit gibt es deshalb verschiedene Projekte, in denen Moos auf diese Fähigkeiten hin getestet wird. In Stuttgart beispielsweise wurde an einer viel befahrenen Straße eine Mooswand aufgebaut, um die Feinstaubbelastung zu reduzieren.

Moos Mooswand Stuttgart Verkehr LKW

APA/DPA/Lino Mirgeler

In Stuttgart werden Mooswände am Straßenrand bereits getestet

„Moose sind völlig anders aufgebaut als höhere Pflanzen. Sie haben keine Wurzeln. Der Stoffwechsel läuft komplett über die Oberläche“, erklärt der Grazer Botaniker Christian Berg. Wenn ein Feinstaubkorn auf das Moos fällt, wird es aufgenommen. Bei anderen Pflanzen bleibt es meist lediglich liegen und wird dann vom Regen abgewaschen.

Moos zwischen Straßenbahnschienen

Moose lösen einen Teil der Partikel auf, so Berg: „Das sind Verbindungen, die mit Stickstoff zu tun haben. Sie kommen also aus Auspuffabgasen. Nitrat und Nitratteilchen bilden einen Großteil des Problems.“

Laut Berg ist es denkbar, Moose in Zwischenräumen von Eisenbahn- und Straßenbahnschienen einzusetzen. Vorstellbar sei es auch, Hausdächer oder Baumstämme von Moosen bewachsen zu lassen. Die KPÖ hat im Grazer Gemeinderat einen Antrag eingebracht, um die Nutzung von Moos als Feinstaubbekämpfer prüfen zu lassen.

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