100 Tage im Amt: Bogner Strauß zog Bilanz
Familienpolitik und Frauenpolitik können mitunter zur politischen Sisyphus-Arbeit werden - das zeigen zumindest die Erfahrungen der letzten Legislaturperioden: Damit etwas weitergeht, müssen viele Ressorts und auch die Bundesländer mitspielen.
„Über Dialog die besten Lösungen finden“
Laut Juliane Bogner-Strauß gehe da mit Gewalt gar nichts: „Hier geht es einmal darum, in den Dialog zu treten und die besten Lösungen zu finden - und dann werden Entscheidungen getroffen. Ich denke, es gibt genügend Entscheidungsspielraum in meinem Ressort.“
Die Familien-, Frauen- und Jugendministerin gibt an, sie möchte Entscheidungen treffen, die von Fakten geleitet werden, nicht von Ideologien: „Was ich meine mit sachorientierten Entscheidungen, ist, dass man zuerst einmal Fakten sammelt.“
ORF
Auf die Frage, warum denn dann über das sogenannte Kopftuchverbot für Mädchen in Kindergärten und Volksschulen diskutiert werde, wenn man gar nicht weiß, wie viele Mädchen es tatsächlich gibt, die in Kindergärten und Volksschulen Kopftuch tragen, sagte Bogner-Strauß: „Wir wissen, dass in Österreich in den Kindergärten und in den Volksschulen Mädchen mit Kopftüchern sind.“
Pragmatische Feministin
In Frauenfragen bezeichnet sich Juliane Bogner-Strauß als pragmatische Feministin: „Ich versuche halt, eine Lösung zu finden, die wirklich durchführbar ist, die man umsetzen kann. Ich möchte jetzt nicht in eine Vision gehen.“
Die Definition von Familie als Keimzelle der Gesellschaft, wie im Koalitionsabkommen angeführt, möchte Juliane Bogner-Strauß um eine Formulierung ergänzen: Familie sei dort, wo Generationen zusammen sind.