Nach Dauerregen: Lage entspannt sich

Die starken Regenfälle haben in weiten Teilen der Steiermark zu Überschwemmungen und Vermurungen geführt. Mittlerweile entspannt sich die Lage. Ein Großteil der Feuerwehreinsätze ist abgeschlossen.

Mehr als 30 Stunden waren die Feuerwehren im Dauereinsatz. Mit Nachlassen des Niederschlags ging auch die Zahl der Einsätze zurück. Derzeit gebe es noch einzelne Aufräumarbeiten, heißt es von den Feuerwehren.

Pegel können noch steigen

Laut Hans-Jörg Holzer vom hydrographischen Dienst des Landes steigen die Pegel mancher Flüsse zwar nach wie vor an, sollten dann aber wieder sinken: Bäche und Flüsse können ein Niveau erreichen, wie es nur alle 30 Jahre vorkommt. Konkret betroffen sind der Schwarzaubach, die Stiefing, die Lassnitz, der Stainzbach, der Liebochbach bei Hitzendorf, die Kainach im Bezirk Voitsberg und vor allem auch die Sulm. Die Situation an der Raab sei noch etwas angespannt, sagt Thomas Meier vom Landesfeuerwehrverband - hier sei noch nicht klar, ob der Fluss alles Wasser, das aus den Nebenflüssen einschießt, auch wirklich aufnehmen kann.

Feuerwehren im Dauereinsatz

Rund 800 Feuerwehrleute waren seit Montag steiermarkweit im Dauereinsatz: Sie waren zum Beispiel mit den Aufräumarbeiten im Bereich Kirchbach-Seibuttendorf beschäftigt - allein hier wurden mehr als 5.000 Sandsäcke abgefüllt, um Gebäude zu schützen.

Unwetter in der Steiermark

LFV Franz Fink

Einzelne Gefahrenstellen gab es in den Bereichen Voitsberg, Deutschlandsberg und Leibnitz - auch hier standen Keller unter Wasser und waren traßen überflutet bzw. vermurt. Einsätze gab es außerdem in Pöllau und im Raum Gleisdorf, wo Bäume umfielen, weil sie im weichen Boden keinen Halt gefunden haben.

Baum stürzte auf fahrendes Auto

Am Buchkogel bei Lebring fiel ein umstürzender Baum auf ein fahrendes Auto. Die drei Fahrzeuginsassen hatten großes Glück: Sie kamen unverletzt davon.

Unwetter in der Süd- und Oststeiermark

Unwetter Süd- und Oststeiermark

Zahlreiche Straßen gesperrt

Zahlreiche Landes-, aber auch Bundesstraßen sind aufgrund von Überflutungen nach wie vor gesperrt: Die Labilltalstraße (L247) im Bezirk Südoststeiermark wurde etwa im Ortsgebiet von Seibuttendorf gesperrt, ebenso die Petersdorfer Straße (L245) im Bereich Siegensdorf. Die Kirchbacher Straße (B73) zwischen Ziprein und Wolfsberg sowie die Wolfsberger Straße (L616) vom Kreisverkehr Wolfsberg bis Wolfsberg konnten dagegen geräumt und wieder freigegeben werden.

1.000 Hektar Ackerland geschädigt

Auch die Landwirtschaft hat zu kämpfen: Viele Äcker und Felder sind überschwemmt und vermurt - besonders betroffen sind hier die Landwirte im Osten, Süden und Westen der Steiermark. Nach ersten Schätzungen der Landwirtschaftskammer sind rund 1.000 Hektar vom Regen geschädigt, ein Zehntel davon wird neu gepflanzt werden müssen.

Bis zu 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter

In der Weststeiermark gab es bis zu 110 Liter Niederschlag pro Quadratmeter - in Deutschlandsberg regnete es laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) über 60 Liter pro Quadratmeter, im Bereich Schwarzautal bis Kirchbach in der Oststeiermark kamen punktuell rund 80 Liter pro Quadratmeter zusammen. Aber auch in Feldbach stand das Wasser zum Teil einen Meter hoch.

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