Haftstrafen für vier Männer nach Banküberfällen

Vier Männer sind am Dienstag nach zwei Banküberfällen in Vasoldsberg und Gleisdorf im Grazer Straflandesgericht zu Haftstrafen verurteilt worden. Ein 57-Jähriger fasste fünf Jahre Haft aus, er soll der Auftraggeber gewesen sein.

Der Erstangeklagte ist ein 33-jähriger, gelernter Kellner - spielsüchtig mit 70.000 Euro Schulden: Er soll im August 2015 maskiert und mit einem Messer bewaffnet die Raika in Vasoldsberg überfallen und rund 10.000 Euro erbeutet haben. Der zweite Angeklagte, ein Elektrotechniker, ist vorbestraft, ebenfalls spielsüchtig und hat 200.000 bis 300.000 Euro Schulden – er wüsste es nicht so genau, sagte er vor Gericht. Der 36-Jährige soll am Faschingdienstag 2017 mit einer Spielzeugpistole ausgestattet in der Raika in Gleisdorf mehr als 30.000 Euro erbeutet haben – mehr dazu in Spielsucht als Motiv: Zwei Banküberfälle geklärt (2.12.2017). Die beiden Männer sind zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Hohe Schulden und Vorstrafen

Der dritte Angeklagte ist 57 Jahre alt und wegen Erpressung vorbestraft. Er verspielte eigenen Angaben zufolge in seinem Leben schon 900.000 Euro und hat aktuell 260.000 Euro Schulden. Er soll die Überfälle geplant und die eigentlichen Täter dazu angestiftet haben. Er wurde nicht rechtskräftig zu fünf Jahren Haft verurteilt. Der Viertangeklagte, ein 64 Jahre alter Pensionist, hat keine Schulden, aber zehn Vorstrafen - er soll dem Erstangeklagten nach dem Überfall Unterschlupf gewährt und ihn so vor der Verfolgung durch die Polizei geschützt haben. Er wurde zu sieben Monaten bedingter Haft verurteilt.

Zwei Angeklagte legten Geständnis ab

Die ersten beiden Angeklagten legten am Dienstag vor Gericht ein vollinhaltliches Geständnis im Sinne der Anklage ab - beide gaben aber an, dass der Drittangeklagte sie zu den Überfällen angestiftet hätte. Auch der Staatsanwalt sah im 57-Jährigen den „Mastermind“ hinter den Überfällen: Er soll die Taten geplant, die Orte ausgekundschaftet, die Fluchtwege eruiert und schließlich die beiden Täter dazu gebracht haben, die Überfälle auch zu begehen.

Der 57-Jährige verneinte das: Er sei völlig unschuldig, habe mit den Überfällen nichts zu tun und könne sich nicht erklären, warum die beiden anderen ihn belasten.