Ärzte-Bereitschaft wird neu aufgestellt

Wo soll ich hin, wenn es mir nicht gut geht? Für solche Fragen gibt es künftig das „Gesundheitstelefon“ - gemeinsam mit einem neu organisierten Ärzte-Bereitschaftsdienst ein Schritt in Richtung „Gesundheitsplan 2035“.

Das „Gesundheitstelefon“ soll ab 2019 rund um die Uhr erreichbar sein: Im Krankheitsfall bekommt man hier Auskunft, wie dringlich die Erkrankung ist und wohin man sich am besten wenden soll.

Behandlung ist das aber keine: Diese übernimmt - zusätzlich zu den bekannten Einrichtungen wie Rettungsdienst und Krankenhaus - ab April nächsten Jahres auch ein neu aufgestellter Bereitschaftsdienst. „Auf jeden Fall ist der Plan der, dass hier in der Zeit von 18:00 Uhr bis 24:00 Uhr eine Versorgung gewährleistet wird, durch die niedergelassenen Ärzte und in weiterer Folge dann der neu eingeführte Telefon-Arzt oder Telefon-Dienst Platz greifen und dieses erste Management für die Patienten übernehmen wird“, sagt der Präsident der Ärztekammer Steiermark, Herwig Lindner.

Win-Win-Situation

Ähnliche Kombisysteme gibt es bereits in anderen Bundesländern, und die Erfahrungen sind durchaus positiv: So gibt es weniger Wirr-Warr im Dschungel der Gesundheitsangebote und koordinierte Hilfe für Patienten. Auch die Ärzte profitieren von dem neuen System, sagt Josef Harb, Obmann der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse: „Wir öffnen die Möglichkeit der Teilnahme auch für Nicht-Kassen-Ärzte. Wir haben die zu betreuenden Sprengel vergrößert, was in Summe zu weniger Sprengel führt und für Ärzte den Vorteil bringt, dass sie nicht so oft Wochenend- und Nachtdienste machen müssen.“ Zusätzlich sind in den 24 Sprengeln auch am Wochenende untertags Bereitschaftsärzte verfügbar.

Nach drei Jahren wird evaluiert

Eine Entlastung der Ärzte, der Krankenhäuser und auch des Rettungsdienstes wird erwartet, so Gesundheitslandesrat Christopher Drexler (ÖVP): „Drei Jahre als Pilot, und nach drei Jahren wird man sehen, ob es wirklich so gut funktioniert hat, wie wir uns das vorstellen, und dann wird man weitersehen.“

Kostenaufteilung noch unklar

Die genaue Organisation müsse noch zwischen Krankenkasse, Ärztekammer und Land abgestimmt werden - darunter fällt auch die Frage, wer was zahlt. Die Kosten übernehmen Gesundheitsfonds und Krankenkasse - wer aber wie viel übernimmt, ist noch der Gegenstand von Verhandlungen.