Debatte um Eintrittsgeld für Tourismus-Hotspots

Nachdem dem Vorschlag des Ex-Bürgermeisters von Melk, eine Art Eintrittsgeld für die Wachau zu verlangen, debattieren die Touristiker. In der Steiermark kann man sich Eintrittsgelder oder Drehkreuze nicht vorstellen.

Sollen Urlauber Eintritt bezahlen, wenn sie bestimmte Tourismusregionen in der Steiermark besuchen wollen? Also ein Ticket lösen vor der Wanderung auf der Teichalm etwa oder für den Buschenschankbesuch in der Südsteiermark? In der Branche ist eine heftige Debatte entbrannt, denn aus Niderösterreich kam der Vorschlag, die Touristenströme durch eine Abgabe zu lenken und die Einheimischen zu schützen - mehr dazu in Ex-Bürgermeister schlägt Eintritt für Wachau vor (noe.ORF.at).

Neuhold: Meldet euch an

Zu viele Touristen wären aber für Erich Neuhold, Chef des Steiermark-Tourimus, erst dann ein Thema, wenn sie die Lebensqualität der Einheimischen massiv beeinträchtigen sollten: „Ob man allerdings wie in der Wachau mit Eintritten gegensteuern kann, das wage ich zu bezweifeln, weil das trifft den Individualgast, und das Problem sind die Busse - oder wie in Venedig die Kreuzfahrtschiffe. Das kann man nur steuern, indem man sagt, meldet euch an.“

In Graz nicht, aber europaweit Thema

Für den Grazer Tourismuschef Dieter Hardt-Stremayr ist die Landeshauptstadt noch weit davon entfernt, voll ausgelastet zu sein. Eintritts- und Zutrittskontrollen für Touristen seien derzeit aber europaweit ein Thema, sagte er: „Salzburg versucht es mit Eintritt in einen der Hauptspots - in den Dom. Ich fürchte, das wird nicht genug sein, weil der Dom nicht zu den Must-Sees gehört. Da müsste man Drehkreuze in der Getreidegasse montieren. In Prag gibt es das beim Goldenen Gässchen - das funktioniert schlecht.“

Gemütlicher Tourismus

In der Steiermark genießt man bei einer Auslastung von 30 Prozent noch den gemütlichen Tourismus - hier sind Eintritte oder andere Regulierungsmethoden für Touristen noch nicht angedacht.

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