Frühes Abendessen könnte Krebsrisiko mindern

In der Früh Essen wie ein Kaiser, zu Mittag wie ein König und am Abend wie ein Bettler - eine neue Studie untermauert jetzt die Richtigkeit dieses alten Spruchs: Demnach könnte ein frühes Abendessen sogar das Krebs-Risiko senken.

Die Forscher wollten sehen, ob sich eine größere Anforderung an den Stoffwechsel spätabends auf die Gesundheit auswirkt - ähnlich wie man das bei Menschen kennt, deren Tages- und Nachtrhythmus durch Nacht- oder Schichtarbeit gestört ist.

Fastenpausen „protektiv“

„Wie man aus früheren Studien weiß, erhöht ein gestörter Tagesrhythmus auch das Risiko für Prostata- und Brustkrebs. Dieses Ergebnis scheint sich auch bei den Spätessern wiederzufinden“, so die Epidemiologin und Mitautorin der Studie Gemma Castaño vom Institut für globale Gesundheit in Barcelona. Menschen mit ähnlichen Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht hätten ein niedrigeres Krebsrisiko, wenn sie wenigstens zwei Stunden bevor sie schlafen gehen, nichts mehr gegessen hatten.

Laut Frank Madeo, Biochemiker sowie Alters- und Fastenforscher an der Uni Graz, bräuchte es aber nicht nur große Befragungen, sondern klinische Studien: „Insgesamt besteht kein Zweifel, dass Fastenpausen protektiv sind - nur wie genau das Fasten gemacht werden muss, ob nicht unterschiedliche Menschen unterschiedlich fasten müssen“, so Madeo.

Klinische Studien fehlen

Tierstudien zeigen immer wieder, dass eine Essenspause einige mit dem Älterwerden in Verbindung gebrachte Gesundheitsprobleme vermindern dürfte - das gilt auch für Krebserkrankungen. Klinische Studien an Menschen, wo unterschiedliche Probandengruppen langfristig nicht nur beobachten, sondern in ihr Leben eingreifen müssten, würden aber einiges an Zeit und Geld kosten.

Das Resultat dürfte es jedoch wert sein, glaubt Madeo, „weil eben dadurch ein großer Impact auf das Gesundheitssystem und die Gesundheit der Menschen mit relativ einfachen Mitteln erreicht werden kann, denn sie müssen keine Pille schlucken - sie müssen einfach gar nichts tun, allem voran nicht essen.“ Um Fasten aber medizinisch gezielt einsetzen zu können, würde es noch an Daten fehlen.

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