Verkehrsmanagement: Millionenauftrag für Evon

Der Gleisdorfer IT- und Automatisierungsspezialist Evon hat jetzt einen Millionenauftrag der ASFINAG an Land gezogen: Er soll ein digitales Verkehrsmanagementsystem für die heimischen Autobahnen entwickeln.

Mit derzeit rund 50 Mitarbeitern ist der Software-Spezialist Evon in Gleisdorf ein vergleichsweise kleiner Player am europäischen IT-Markt. Umso beachtlicher, dass sich die Steirer gemeinsam mit zwei Partnern bei der EU-weiten Ausschreibung für ein neues Verkehrsmanagementsystem des heimischen Autobahnnetzes auch gegen Branchenriesen wie Siemens oder Kapsch durchsetzen konnten.

Evon

ORF

Bei einem Besuch in der Straßenmeisterei Graz-Süd, deren Tunnelkontrollwarte ebenfalls von Evon ausgestattet wurde, verriet Andreas Leitner, der Geschäftsführer der Evon GmbH, Details über das neue Projekt: „Es handelt sich um ein einheitliches Verkehrsmanagementsystem der ASFINAG für ganz Österreich, bei dem wir über 2.000 Kilometer freie Strecke - oder ASFINAG-Autobahnstrecke - sowie auch über 160 Tunnelanlagen in ein System integrieren dürfen - und wir freuen uns über ein Auftragsvolumen in einem hohen zweistelligen Millionenbereich.“

Erstmalige zentrale Datenverarbeitung

Von der Bespielung elektronischer Verkehrszeichen und Infoboards über die Steuerung der Notrufsäulen bis hin zur Beleuchtung, Belüftung und Videoüberwachung der Tunnels werden so erstmals alle österreichweit verfügbaren Daten zentral verarbeitet.

Evon

ORF

Eine wichtige Rolle dabei spielt unter anderem die Stauvermeidung über - salopp ausgedrückt - mitdenkende Leitsysteme: „Stellen Sie sich vor, Sie haben zum Beispiel ein Fußballspiel in Wien, das natürlich viel Verkehr verursacht. Das System kann dann - wenn es im Voraus schon weiß, dass das Fußballspiel stattfindet - entsprechend reagieren und auch Umleitungen im Falle eines Unfalls planen“, so Evon-Geschäftsführer Roman Ruthofer.

Auf 17-jährige Einsatzzeit ausgelegt

Ebenfalls integriert sind etwa optimierte Einsatzpläne für Räumungsfahrzeuge oder die verkehrsabhängige Steuerung von Baustellenampeln. Programmiert und entwickelt wird das auf mindestens 17 Jahre Einsatzzeit angelegte System in so genannter „agiler“ Form.

„Das heißt, man kennt am Anfang nur den groben Rahmen von dem, was man bauen will - und erst im Projektverlauf stimmt man im Detail ab, wie es fertig aussehen wird“, erklärt Projektleiter Paul Sattinger. Spätestens 2024 soll das System dann im Gesamtausbau im Einsatz sein.

Links: