Schockbilder: Zigarettenumsatz leicht rückläufig

Die heiß diskutierten Schockbilder auf Zigaretten sind wieder durch neue Bilder ausgetauscht worden. Aber animieren die Schockbilder wirklich zum Aufhören? Der Zigarettenumsatz ist derzeit jedenfalls nur leicht rückläufig.

Ein Patient im Krankenbett, der beatmet werden muss, neben ihm eine Frau, die seine Hand hält - das ist nur eines der neuen Schockbilder auf den Zigarettenpackungen. Raucher lassen sich davon aber nicht vom Tabakkonsum abhalten - das sei seine Erfahrung als Trafikant, so Harald Zefferer, Sprecher der Trafikanten in der steirischen Wirtschaftskammer.

Junge Nichtraucher bestärkt

Zunächst hatten viele Hüllen gekauft, um die Bilder zu verdecken, doch dieser Trend sei bereits passé: „Seit der Einführung ist absolut nicht bemerkbar, dass die Leute weniger konsumieren - es schreckt einen passionierten Raucher nicht ab. Das ist genau das, was wir als Trafikanten erwartet haben: Wer rauchen will, wird sich nicht abschrecken lassen. Auswirkungen hat es aber vielleicht auf Jugendliche.“

Schockbilder auf Zigarettenpackungen

ORF

Die diskutierten Schockbilder auf Zigaretten wurden wieder ausgetauscht

Krebshilfe-Geschäftsführer Christian Scherer sieht das ähnlich: Raucher würden die Bilder einfach ausblenden. „Es ist ganz spannend, dass diese Schockbilder in erster Linie auf die nicht rauchenden jungen Menschen positiv wirken - in dem Sinn, dass sie ihr Nichtraucherverhalten bestärken, umgekehrt bestehende Raucher das ausblenden - hier ist die Wirkung ganz sicher nicht die erwartete.“

Weniger Zigaretten verkauft - Umsätze gestiegen

Um aufzuhören, bräuchten die meisten Raucher andere Anstöße als Schockbilder auf der Packung ihrer Zigaretten: Generell müsse Nichtrauchen in der Gesellschaft attraktiver werden, so Scherer. Insgesamt würden seit Jahren weniger Tabakwaren gekauft, heißt es von den Trafikanten, die leichten Umsatzsteigerungen von rund 2,5 Prozent in der Steiermark würden aus den Preiserhöhungen resultieren.

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