Industrie sucht dringend HTL-Absolventen
Obwohl die Auftragsbücher gut gefüllt sind, geht das Konjunkturtempo in den steirischen Industriebetrieben zurück. Verantwortlich dafür sind die sinkenden Verkaufspreise, die auf die Ertragssituation drücken. Da dadurch die Kalkulationen enger werden, sinkt auch der Personalbedarf der steirischen Industriebetriebe.
Nach Aufschwung folgt Rückgang
Die österreichische, wie auch die steirische Industrie wären zuletzt für zwei Drittel des Aufschwunges im Land verantwortlich gewesen: „Wir waren auch die ganz stark treibende Kraft am heimischen Arbeitsmarkt, haben zuletzt einen steigenden Personalbedarf von 38 bis 42 Prozent bei den Betrieben verzeichnet, die angegeben haben, dass sie Personal einstellen werden“, so Nina Zechner von der Industriellenvereinigung Steiermark.
Die Prognosen dafür seien jetzt etwas zurückgegangen: „Wir rechnen jetzt mit knapp 20 Prozent von Betrieben, die sagen, sie werden auch weiterhin Personal wieder aufbauen“, so Zechner. Gefragt sind in den Industriebetrieben aber nach wie vor Absolventen von Höheren Technischen Lehranstalten (HTL): Bei einer österreichweiten Umfrage gaben 57 Prozent der Befragten an, große Probleme beim Anwerben von technischen Arbeitskräften zu haben.
Besonders MINT-Fächer gefragt
Der Fachkräftemangel nimmt weiter zu - vor allem in den sogenannten MINT- Fächern, also in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. „Hier sind junge Damen und Herren gefragt und Absolventen händeringend gesucht. Wir haben Betriebe, die würden ganze Absolventenjahrgänge gerne sofort rekrutieren und einstellen, weil es hier einfach einen akuten Mangel gibt“, so Zechner.
Der Fachkräftemangel ist aber nicht nur ein HTL-Thema, denn Fachkräfte seien von der Lehre bis zum Hochschulstudium gefragt: So haben in der Steiermark bereits acht von zehn Betrieben Probleme, technisches Personal einzustellen.