Pyramidenspiel: Prozessauftakt im Oktober

Wegen eines Pyramidenspiels stehen insgesamt 16 Angeklagte ab Oktober vor Gericht. Dem Hauptangeklagten wird die schwere Schädigung von rund 100 Mitspielern und Opfern in der Höhe von mehr als 660.000 Euro vorgeworfen.

Der Startschuss für den Prozess fällt laut einer Aussendung des Landesgerichts für Strafsachen Graz am 1. Oktober. Verfahrensgrundlage bilden zwei Strafanträge gegen vier Angeklagte sowie eine Anklageschrift gegen zwölf Beschuldigte.

Den Angeklagten werden jeweils die Vergehen und Verbrechen der Ketten- und Pyramidenspiele sowie einem Teil der Angeklagten die Vergehen des teils gewerbsmäßigen, teils schweren Betruges vorgeworfen. Außerdem sollen ein Beweismittel unterdrückt und eine falsche Beweisaussage getätigt worden sein. Teilweise wird es in dem Prozess auch um Veruntreuung und Geldwucher gehen.

Weit verzweigter „Schenkkreis“

Von Voitsberg ausgehend soll von 2006 bis 2009 ein weitverzweigtes System in Form eines Pyramidenspiels namens ‚Schenkkreis‘ oder auch ‚Unternehmensforum‘ ausgegangen sein. Im Zuge dessen musste ein angeworbener Spieler zwei weitere Mitspieler anwerben. Jeder Spieler hatte dabei einen Einsatz von 5.000 oder 10.000 Euro zu leisten. Versprochen wurde eine Verachtfachung des Einsatzes - also eine Auszahlung von 40.000 bis 80.000 Euro innerhalb kurzer Zeit.

Dem Hauptangeklagten wird dabei eine Schädigung von rund 100 Mitspielern und Opfern in der Höhe von mehr als 660.000 Euro vorgeworfen - der Strafrahmen liegt bei ein bis zehn Jahren, bei den restlichen Angeklagten liegt er laut der Aussendung zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Der „Spitze der Pyramide“ sei es gelungen, selbst Zuwendungen in namhafter Höhe von mehr als einer Million Euro zu lukrieren.

Ermittlungen gegen rund 300 Personen

Die Hauptverhandlung findet ab Oktober im Schwurgerichtssaal des Landesgerichts für Strafsachen Graz statt. Vorerst wurden bis 17. Jänner mehr als 30 Verhandlungstage anberaumt. Der Prozess gegen die 16 Verdächtigen ist erst der Beginn - ermittelt wurde gegen rund 300 Personen. Nach der Einstellung mehrerer Verfahren werden jetzt noch weitere Anklagen erwartet.